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Bild: ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler |
So war der Tatort:
Zusammengeschustert – und zwar aus unzähligen Motiven, Ideen und inszenatorischen Spielereien, die wir in anderen Tatort-Folgen schon (besser) gesehen haben.
Da ist zunächst Tessa Ott (Carol Schuler), die rebellische Zürcher Ermittlerin aus bestem Hause, das zu den 100 reichsten Schweizer Familien gehört: Greift zwar – so wie ihr Saarbrücker Tatort-Kollege Leo Hölzer oder die Dortmunder Tatort-Kommissarin Rosa Herzog nur ungern zur Waffe, betrinkt sich aber nach Feierabend im Club und begibt sich im schummerigen Hinterzimmer mit fremden Typen in die Horizontale. Eine Szene, die wir von Nina Rubin aus dem Berliner Tatort schon in ähnlicher Form kennen.
Dann sind da ihre kühlen, stets ein wenig auf sie herabblickenden Kolleginnen: Hauptkommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zürcher) und Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) wenden sich im ersten Filmdrittel ohne Vorwarnung in die Kamera und sprechen direkt zum TV-Zuschauer. Später tut es auch Ott. Ein klassischer Durchbruch der vierten Wand, wie er etwa im Wiesbadener Meisterwerk Im Schmerz geboren von 2014 oder dem fabelhaften, ohne sichtbaren Schnitt gedrehten Luzerner Echtzeit-Krimi Die Musik stirbt zuletzt von 2018 praktiziert wurde. Nur scheint er hier gar keine Funktion zu haben: Für irritierende Sekunden reißt er uns völlig aus dem Film.
Und da sind weitere Motive, die in der Krimireihe schon häufig bemüht wurden: Eine bei Naschkatzen beliebte Köstlichkeit war zuletzt 2019 im Münster-Tatort Lakritz der Dreh- und Angelpunkt des Mordfalls, so wie es 2010 ein Schokoladenbad im Münchner Tatort Unsterblich schön war – nur wird der süßen Versuchung in Schoggiläbe, anders als in den genannten Tatort-Folgen, praktisch kein Mehrwert abgewonnen. Der reiche Schoko-Fabrikant, der in seiner Villa ermordet aufgefunden wird, hätte theoretisch auch in Mode oder Müsli machen können – an der Geschichte hätte das wenig geändert.
Virtual Reality ist im Tatort hingegen noch relativ unverbraucht, wenngleich es zum Beispiel 2020 im Göttinger Tatort Krieg im Kopf ähnliche Technik zu bestaunen gab, und wird hier für eine originelle Rekonstruktion des Tathergangs genutzt, bei der sich Grandjean und Ott unter Anleitung des Assistenten Noah Löwenherz (Aaron Arens) mit VR-Brille durchs Präsidium tasten.
OTT:Bin ich schon tot?LÖWENHERZ:Nein, du kriegst noch einen Schlag mit der Büste.
Schoggiläbe ist ein recht wild inszenierter Tatort, der vieles sein will – nur nicht gewöhnlich. Leider bleibt es bei guten Ansätzen, denn ein runder Krimi ist der Film nicht geworden. Vielmehr fühlt er sich oft an wie eine erweiterte Einführungsfolge, in dem über die Ermittlerinnen noch all das erzählt werden muss, für das in Züri brännt kein Platz mehr war.
Dabei servieren die Drehbuchautoren Stefan Brunner und Lorenz Langenegger, die bereits den Zürcher Vorgänger für Regisseurin Viviane Andereggen geschrieben haben, bei näherer Betrachtung einen äußerst biederen Whodunit – durch den starken Fokus auf die Gefühlswelt und die Spannungen zwischen den Kommissaren geht der rote Faden beim Kriminalfall aber immer wieder verloren. Eisklotz Grandjean will weg aus Zürich, Sympathieträgerin Ott ist noch nicht richtig bei der Kripo angekommen – alle anderen Figuren, denen die beiden begegnen, bleiben trotz solider Besetzung schablonenhaft.
Die divenhafte Matriarchin Mathilde Chevalier (Sibylle Brunner), die nicht bereit ist, ihre Macht zu teilen, ihre gierige Enkelin Claire (Elisa Plüss), die Ott aus ihrer Jugend am Züriberg kennt – alles schon mal dagewesen, alles nach Schema F. Vieles wirkt formelhaft, aufgesetzt oder aber auffallend ums Anders-Sein bemüht. So entwickelt der 1158. Tatort trotz stylisher Bildgestaltung und dynamischem Soundtrack nie die Tiefe, die es für einen mitreißenden Krimi braucht. Wirklich spannend wird es nur einmal auf einem Hausdach.
Entsprechend kalt lässt auch die Auflösung, die durch ihre Beliebigkeit kaum auszurechnen ist: Großes Interesse scheint das Drehbuch nicht an ihr zu haben. Das Tatmotiv wird mit wenigen Sätzen abgefrühstückt, ehe man sich wieder Grandjean und Ott zuwendet und all dem, was im Zürcher Tatort noch kommen mag. Doch selbst das Verhältnis der beiden wirkt in sich nicht stimmig: Am Fundort der Leiche noch so routiniert und eingespielt, als würden sie seit Ewigkeiten zusammen ermitteln, ist es von jetzt auf gleich zerrüttet, um von einer Versöhnung in Rekordzeit gekittet zu werden. Dafür brauchen andere Tatort-Teams Jahre.
Während Schoggiläbe seine TV-Premiere feiert, sind die Dreharbeiten zu den Nachfolgern in vollem Gange – und es bleibt zu hoffen, dass das Team aus der Schweiz nach dem gelungeneren Erstling Züri brännt zurück in die Spur findet.
📝 So war der Tatort der Vorwoche: Kritik zum Tatort "Heile Welt"
Der schlechteste Tatort den ich bisher gesehen habe!
AntwortenLöschenEinfach schrecklich!
AntwortenLöschenTatort war früher Krimi - heute wird er immer mehr zum "Seich"...
LöschenSo ein absolut beschissener Tatort!
AntwortenLöschen4 von 10?
AntwortenLöschenHöchstens 1 von 10.....sehr schlecht
🤮
AntwortenLöschenLangweilig und müde Story. Zu viel Drama drum herum
AntwortenLöschenLeider glattweg eine 0. Autoren bitte rausschmeissen.
AntwortenLöschenTotal langweilig!!!
AntwortenLöschenKann man auch 0 von 10 geben
UNTERIRDISCH
Furchtbar langweilig. Fade Geschichte. Der schlechteste Tatort seit langem
AntwortenLöschenOptimal zum einschlafen!
AntwortenLöschenEiner der schlechtesten Tatortkrimis.
AntwortenLöschenUfff... Was kriegen diese Schauspieler bloss für ein Drehbuch vorgelegt. Grauenhaft. Überfrachtet mit dieser Pseudo "Züriberg" Psychologie.. Wo bleibt der Krimi und das Interesse an einem Fall.
AntwortenLöschenDie Schweizer Crew kanns einfach nicht, nämlich spannende Krimis zu schreiben. Alles an den Haaren herbeigezogen und behaftet mit jedem mölichen Cliche. Gähn...
AntwortenLöschenNach 45 min abgeschaltet. Flacher zeitgeistscheiß.
AntwortenLöschenSorry, aber dies war eine Katastrophe... Schauspieler nicht authentisch und eine wirre Geschichte...
AntwortenLöschenTja, wie es scheint geht der Tatort frei nach dem Motto schlimmer geht immer...
AntwortenLöschenSchade für die Sendezeit... Schämt euch
Ein ermüdend langweiliger Tatort !!!!
AntwortenLöschenWo sind die Kommissare die wie Männer agieren? Schickt die Frauen hinter den Herd ,die sind einfach nur langweilig!
Und dies ist die Meinung einer Frau, die nur einen guten, alten Tatort sehen möchte !!!!!!
So ziemlich der schlechteste Tatort den ich je gesehen habe. Wie kann man so einen unterirdischen Scheiß präsentieren. Die Ermittlerinnen... eine schauspielerische Farce.
AntwortenLöschenHeute Abend war nur diese Tatort Kritik amüsant. Große Enttäuschung nach Züri brännt. Das neue Team hätte Potenzial, aber ohne vernünftiges Drehbuch keine Chance.
AntwortenLöschenEin wirklich grottenschlechter Tatort! Bin zum allerersten Mal dabei eingenickt. Durch die Story blickte man binnen kurzem nicht mehr durch. Die Komissarinnen blieben blass, seltsam verhalten und insgesamt als Figuren sehr, sehr flach. Zum Abgewöhnen.
AntwortenLöschenLaaaaaangfädig, laaaaaangweilig, schwach,schwach!
AntwortenLöschenGrauenhaft! Schauspielerisch und inhaltlich! Holt Flückiger und Ritschard zurück!
AntwortenLöschenLeider so schlecht wie lange nicht mehr. Die Schauspieler haben versucht das beste daraus zu machen, aber aus so einer einfallslosen Story ist nicht viel zu machen.
AntwortenLöschenFür uns der Schlechteste Tatort der überhaupt ausgestrahlt wurde
AntwortenLöschenGing gar nicht
AntwortenLöschenFür so einen Krampf sollte man Schadenersatz bekommen. 0 von 10 Punkten.
AntwortenLöschenGab es mal einen guten schweizer Tatort? - Gestern sicher nicht.
AntwortenLöschenAls Schweizer kann man sich nur Fremdschämen und hoffen dass dem Schweizer Fernsehen dass Geld für weitere Folgen ausgeht. Schau mir lieber Wiederholungen aus den 70ern an
AntwortenLöschenEs war zu künstlerisch, zu gewollt. Viele Ideen schlecht umgesetzt.
AntwortenLöschenWar gar nicht so schlecht! Überraschung am Ende (Auftragsselbstmord), selten Langeweile. Entgegen meiner tw voreingenommenenen Vorredner hätte ich durchaus 6/10 gegeben.
AntwortenLöschenIch vermute da läuft ein heimlicher Wettbewerb, wer den schlechtesten Tatort schreibt und sendet.
AntwortenLöschenDas müsste doch mal ein Verantwortlicher merken, dass die Qualität unterirdisch ist.
Wie kommt ihr nur auf 4 Punkte? Das waren glatt 0, wenn man mal von der sexy Szene im Club absieht. Bei 4 Punkten wäre ja noch Potential nach unten, das sehe ich hier nicht.
AntwortenLöschenMal was phantastisches gesendet! Nach 5 Minuten war ich eingeschlafen! DANKE! Jederzeit wieder, viel besser als Schlaftabletten!
AntwortenLöschenPeinlich. Dieses Teenee-Hafte Gethue der Ott ist beschämend für eine Komisarin. Völlig realitätsfremd und langweilig.
AntwortenLöschenDieses zwanghafte Andersein nervt. Habe nach 10 Minuten abgeschaltet. Ich mag Krimis keine ideologische Belehrungen wie es in den neuen Tatorts mittlerweile üblich ist. Es reicht doch vollkommen wenn wir in Talkshows und Nachrichten laufend auf ideologischen Kurs gebracht werden sollen.
AntwortenLöschenBitte gebt uns den Luzerner Tatort zurück und schickt den Zürcher Tatort in die Wüste!
AntwortenLöschenMan glaubt nicht dass ein Tatort, noch schlechter sein kann als der Erste. Aber am 28. Februar funktionierte es!
AntwortenLöschenSack-Schwach schlechter gehts nimmer
AntwortenLöschenSinnlos und schlecht in allen Richtungen! Max. 1 von 10 Punkten!
AntwortenLöschenBitte keine weiteren Folgen mehr aus Zürich!
Nach 28 Minuten abgeschaltet, 0 Punkte, einfach nur schrecklich
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