tag:blogger.com,1999:blog-1294998336496158648.post5685876482779504784..comments2024-03-27T17:39:18.040+01:00Comments on Wie war der Tatort?: Borowski und das Glück der AnderenUnknownnoreply@blogger.comBlogger1125tag:blogger.com,1999:blog-1294998336496158648.post-26469000708802248582021-02-20T12:24:51.285+01:002021-02-20T12:24:51.285+01:00Ein großartiger Tatort voller Überraschungen! Die ...Ein großartiger Tatort voller Überraschungen! Die zwei Frauen sind extrem interessante Charaktere und erscheinen trotz der extremen Charakterzeichnung nie überzeichnet. Man kann sich durchaus vorstellen, so jemandem mal auf der Straße zu begegnen. Dies liegt auch an den herausragenden Leistungen beider Darstellerinnen.<br />Der Film beginnt schon mit einer der skurrilsten, komischsten Szenen und es geht auch immer so weiter. Die Leiche lässt immerhin mehr als 20 Minuten auf sich warten. Das sorgt dafür, dass der Zuschauer das Tatmotiv verstehen kann, weil die Gefühle der Mörderin intelligent offengelegt werden. <br />Ich liebe vielschichtige Filme, in denen zu mehrenen Themen, nicht zu offensichtlich, Stellung bezogen wird oder die mehrere Interpretationsmöglichkeiten offenlassen. Dies ist etwa in "Der tiefe Schlaf" extrem gelungen. Aber auch hier wird nicht nur Sozialneid mit möglichen, wenn auch extremen Folgen, betrachtet, sondern auch die Ursachen und wie man so etwas verhindern kann. Zurecht beklagt sich Peggy darüber, dass sie von vielen Kunden wie Luft behandelt wird, obwohl sie einen wichtigen Job erledigt. Das entspricht leider oft der Realität: Und so werden wir dazu aufgerufen, Supermarktkassierern, Busfahrern etc. den vollsten Respekt zu erweisen. Aber auch ganz allgemein ist es ungemein wichtig, Menschen das Gefühl zu geben, dass sie wertvoll sind.<br />Gleichzeitig geht es aber natürlich auch darum, wo das Glück herkommt: Doch nicht etwa von 14,5 Millionen Euro? Von teuren Klamotten? Von der Liebe des Lebens?<br />Und es geht auch darum, dass nicht immer alles ist wie es scheint, dass man manchmal Dinge sieht, weil man sie sehen will.<br />Am Ende dann die große Wendung, die zeigt, dass man alles verlieren wird, wenn man sich nicht mit dem zufriedengibt, das man hat.<br />Unterm Strich ein herausragender Film, der jedoch kleine Macken hat: Es scheint zum Beispiel etwas unwahrscheinlich, dass Peggy immer wieder im Haus eindringen kann, ohne Einbruchspuren zu hinterlassen oder von den Nachbarn gesehen zu werden. Außerdem wird doch der nicht abgeholte Jackpot nicht tagelang auf der Titelseite aller Tageszeitungen stehen. Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob man nicht auch durch eine verspiegelte Fensterscheibe hindurchsehen könnte, wenn das Licht im Inneren eingeschaltet ist. Zudem schleichen sich ab und zu kleine Längen ein, die aber schon bald wieder von einer neuen pfiffigen Wendung oder hoch skurrilen Szene eingefangen werden.<br />Macht aber nichts: Der Film ist eine echte Perle, die als groteske Tragi-Komödie mit viel Tiefsinn punkten kann. Aufgrund ihres Tiefgangs übertrifft sie meiner Meinung nach um ein Haar den großartigen Stuttgarter Tatort "Stau". Damit erhält dieser Tatort von mir 9/10 Punkte.Anonymousnoreply@blogger.com