Wann kommt der nächste Tatort mit Wotan Wilke Möhring?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Hamburger Tatort mit Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) sendet – und was gerade gedreht wird.

Bild: NDR/Georges Pauly
Die letzte neue Tatort-Folge mit Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) hieß Was bleibt und lief am 1. Januar 2024: Der Hamburger Bundespolizist muss darin gemeinsam mit seiner Partnerin Julia Grosz (Franziska Weisz) den Mord an einem kriminellen Bosnier aufklären, der ihn kurz vor seinem Tod noch um Hilfe gebeten hatte.

Uns hat der Film aus dem hohen Norden gefallen: Unser Kritiker vergab solide 6 von 10 Punkten, hätte sich für Grosz allerdings einen anderen Abschied gewünscht. Es war der letzter Auftritt der Figur in der Krimireihe (→ weitere Informationen). Auch große Teile der gut 7,2 Millionen Zuschauer störten sich an dem missglückten Schlussakkord und bemängelten zudem die vermeintlich schlechte Tonqualität.

Wie geht es nun weiter?

Im September 2023 fiel die erste Klappe zum Bundespolizei-Tatort Unter jedem Dach ein Ach: Regie führte Grimme-Preisträger Lars Kraume, der schon acht Mal für die Krimireihe tätig war (zuletzt beim Münster-Tatort Der Hammer). Gedreht wurde diesmal nicht in Norddeutschland, sondern in der Abtei Mariawald bei Heimbach und in der näheren Umgebung in der Eifel. Auch auf einer Feuerwache in Zülpich entstanden Szenen. Falke ermittelt in diesem Tatort erstmalig ohne feste Partnerin und verbringt eine Auszeit im abgelegenen St. Joseph-Kloster. In seiner letzten Nacht, die er mit seinem Zimmergenossen Daniel (Florian Lukas) feiert, kommt es zu einem Brand. Ein Pfarrer stirbt in den Flammen. Falkes Solo-Tatort wird laut NDR noch in diesem Jahr ausgestrahlt. Mit Blick auf den üblichen Vorlauf gehen wir von der 2. Jahreshälfte 2024 aus.

Darüber hinaus startete im November 2023 der Dreh zu einem Crossover zwischen dem Bundespolizei-Tatort und dem Göttingen-Tatort: Das Drehbuch zu Die kälteste Maschine schrieb Georg Lippert, Regie führt Viviane Andereggen, die zuletzt die Schweizer Folgen Züri brännt und Schoggiläbe inszenierte. Thorsten Falke ermittelt im Film in Hannover – und zwar gemeinsam mit seiner niedersächsischen Kollegin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba), die normalerweise mit Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) im ebenfalls vom NDR in Auftrag gegebenen Göttinger Tatort zu sehen ist. Es ist Schmitz' letzter Einsatz für die Krimireihe (→ wir berichten auf einer Sonderseite). Die beiden untersuchen in diesem Krimi als Teil einer überregionalen Ermittlungsgruppe eine Messerstecherei, bei der zwei Menschen getötet wurden. Dabei setzen sie auf die Unterstützung Künstlicher Intelligenz. Gedreht wurde unter anderem am Raschplatz in Hannover. Laut NDR soll dieser Tatort im Jahr 2025 im TV laufen. 

Zur dauerhaften Nachfolge von Julia Grosz, die in Was bleibt letztmalig zu sehen war, hat sich der NDR noch nicht geäußert. Dass es mit dem Falke-Tatort auch ohne Franziska Weisz noch eine Weile weitergeht, steht für den Hauptdarsteller im Übrigen außer Frage: "Ich finde es immer noch toll, in diese Lederjacke zu schlüpfen. Dann ist die Figur Falke bei mir direkt da. Wenn du die Entwicklung einer Figur über so viele Jahre erzählen kannst, ist das etwas ganz Besonderes. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht", sagte Wotan Wilke Möhring im Mai 2022 im Podcast des TV-Magazins Prisma.



Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus Hamburg und Umgebung:

voraussichtlich 2. Jahreshälfte 2024




Über den Tatort aus Hamburg und Umgebung


Die Bundespolizisten Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz), die von 2016 bis 2024 für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) vor allem in Hamburg und der näheren Umgebung der Hansestadt zum Einsatz kamen, trafen erstmalig 2016 im Terror-Thriller Zorn Gottes aufeinander, der am Flughafen Hannover spielt. In den Jahren danach verschlug es Falke und Grosz unter anderem in die niedersächsische Provinz (in Böser Boden von 2017), nach Lüneburg (in Alles was Sie sagen von 2018), auf die Hamburger Reeperbahn (in Die goldene Zeit von 2020), auf die Nordseeinsel Norderney (in Tödliche Flut von 2021) oder in ein Elite-Internat bei Holzminden (in Tyrannenmord von 2022).

Der im nordrhein-westfälischen Augustdorf geborene Hauptdarsteller Wotan Wilke Möhring ist – anders als seine aus Österreich stammende Kollegin Franziska Weisz – aber schon deutlich länger als Tatort-Kommissar im Einsatz: Sein Debüt für die Krimireihe gab er in dieser Rolle im Jahr 2013 gemeinsam mit Petra Schmidt-Schaller, die als Kollegin Katharina Lorenz insgesamt sechsmal an seiner Seite zu sehen war, im starken Hamburger Tatort Feuerteufel. Zuvor waren die beiden Schauspieler bereits in Nebenrollen für die Krimireihe aktiv – Wotan Wilke Möhring zum Beispiel im Niedersachsen-Tatort Pauline von 2006 oder im Kölner Tatort Müll von 2008. Petra Schmidt-Schaller war im Bodensee-Tatort Bluthochzeit in einer tragenden Episodenrolle als entführte Braut zu sehen.

Während Falke und Lorenz anfangs noch für das Landeskriminalamt im Einsatz waren, "beförderte" sie der NDR nach ihrem zweiten Fall Mord auf Langeoog von 2013 zu Bundespolizisten. Dass die beiden eher selten in Hamburg, sondern überwiegend in der näheren Umgebung der Stadt an der Elbe zum Einsatz kommen, liegt auch daran, dass es mit Nick Tschiller (Til Schweiger ) und Yalcin Gümer (Fahri Yardim) bereits ein anderes Hamburger Tatort-Team in Diensten des Norddeutschen Rundfunks gibt.

Petra Schmidt-Schaller verließ den Tatort aus dem hohen Norden im Jahr 2015: Ihren letzten Auftritt hatte die Schauspielerin im Tatort Verbrannt, der in Salzgitter spielt. Im Jahr darauf trat Franziska Weisz in Zorn Gottes ihre Nachfolge an. Auch Falkes Ex-Kollege Jan Katz (Sebastian Schipper) war anfangs eine feste Nebenfigur in den Hamburger Krimis, strich aber nach fünf Auftritten die Segel.

Mit Blick auf die Publikumsresonanz und den Pressespiegel haben die Tatort-Folgen mit den zwei Bundespolizisten in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen, was sich auch in den schwächeren Einschaltquoten widerspiegelt: Wollten das Falke-Debüt Feuerteufel im Jahr 2013 noch über 10 Millionen Zuschauer sehen, haben sich die Quoten mittlerweile im deutlich siebenstelligen Bereich eingependelt. Im Vergleich zu anderen öffentlich-rechtlichen Krimiformaten sind das freilich immer noch hervorragende Werte.

Letzte Aktualisierung: 4. Januar 2024