Wann kommt der nächste Tatort aus Zürich?

Hier erfährst du, wann ARD und SRF den nächsten Schweizer Tatort mit Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) senden – und was gerade gedreht wird.

Bild: SRF/Sara Hlavacek

Die letzte neue Tatort-Folge mit den Kantonspolizistinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) hieß Blinder Fleck und lief am 24. September 2023: Die Ermittlerinnen müssen im Film einen Dreifachmord im idyllischen Zürcher Oberland aufklären. Einzige Tatzeugin ist ein sechsjähriges Mädchen.

Wir sahen solide, aber selten wirklich originelle Krimikost aus der Schweiz: Unser Kritiker vergab entsprechend durchschnittliche 5 von 10 Punkten. Beim deutschen Publikum kam der Film – gerade auch im Vergleich zu den Vorwochen – etwas besser an. Auch die Einschaltquote lag mit gut 8,3 Millionen Menschen besonders für Schweizer Verhältnisse in einem guten Bereich.

Wie geht es nun weiter?


Der siebte und achte Fall aus der Stadt am Zürisee befinden sich bereits in Produktion: Die erste Klappe unter Regie von Michael Schaerer, der zuletzt den Luzerner Tatort Zwischen zwei Welten inszenierte, fiel im November 2022. Stefan Brunner und Lorenz Langenegger, die die Figuren des Zürcher Tatort entwickelt und auch die Geschichten zu den ersten Fällen Züri brännt und Schoggiläbe geschrieben haben, zeichnen für die Drehbücher verantwortlich. Die Arbeitstitel der beiden Folgen hat das SRF nicht kommuniziert; unseren Informationen zufolge sollen sie Uf em Aff und Fährmann (alternativ: Fährimaa) heißen. Der Sender hat die beiden Tatort-Folgen für das Jahr 2024 im TV angekündigt.

In Fall Nr. 7 wird der Zürcher Zoo nach einem Mord zum Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen. Im Zentrum stehen zwei verfeindete Schwestern. Der kriminalistische Instinkt der Kommissarinnen wird dabei besonders gefordert: Grandjean und Ott tauchen in einen Fall um falsche Identitäten, Philanthropie, Gier und Kidnapping ein. Ein Setbericht mit Fotos vom Dreh im Zoo erschien im Südkurier

Fall Nr. 8 spielt im weihnachtlichen Zürich: Die Schweizer Ermittlerinnen jagen einen Serientäter, der in der Bankenszene sein Unwesen treibt. Grandjean reist im Rahmen der Ermittlungen an ihren alten Arbeitsort in der Westschweiz und wird in La Chaux-de-Fonds mit einem Fall konfrontiert, den sie längst als erledigt betrachtet hatte.

Auch über diese beiden Tatort-Folgen hinaus scheinen die Eidgenossen mit ihrem Fadenkreuzkrimi in Zürich weitermachen zu wollen: Im September 2023 beantragte der Stadtrat dem Gemeinderat, die städtische Unterstützung von jährlich 400.000 Schweizer Franken für die Tatort-Produktion in den Jahren 2024 bis 2027 fortzuführen.



Die nächsten TV-Termine für den Schweizer Tatort:

im Jahr 2024

Fährmann / Fährimaa
im Jahr 2024



Über den Schweizer Tatort


Neben den Zürcher Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) zählen auch die Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig), der Kriminaltechniker Noah Löwenherz (Aaron Arens) sowie Otts guter Freund Charlie Locher (Peter Jecklin) und Grandjeans Lebensgefährte Milan Mandic (Igor Kovac) zum festen Figurenensemble im Schweizer Tatort.

Bei der Produktion seiner Tatort-Folgen legt das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hohen Wert auf Diversität und Klimafreundlichkeit: Vor der Kamera stehen exakt so viele Frauen wie Männer. Auch bei der Crew ist das Geschlechterverhältnis fast ausgeglichen. Mit Blick auf die Einschaltquoten in Deutschland nützt das aber wenig: Die ersten Zürcher Tatort-Folgen Züri brännt und Schoggiläbe verfehlten hierzulande die 8-Millionen-Zuschauer-Marke, was dem Team aus der Schweiz im Vergleich zu anderen Tatort-Städten einen Platz auf den hintersten Rängen der Zuschauergunst beschert.

Das war bei ihren Vorgängern allerdings nicht anders: Das deutsche Publikum tut sich mit den Tatort-Teams der Eidgenossen traditionell schwer. Grandjean und Ott haben 2020 die Nachfolge der Luzerner Ermittler Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) angetreten, die hierzulande stets einen schweren Stand hatten und 2019 im völlig missglückten Tatort Der Elefant im Raum zum letzten Mal auf Täterfang gingen. Highlights wie der spannende Sniper-Krimi Ihr werdet gerichtet, der kompromisslose Geiselnahme-Thriller Friss oder Stirb oder der herausragend inszenierte Echtzeit-Tatort Die Musik stirbt zuletzt waren in Luzern eher die Ausnahme als die Regel. Der Flückiger-Erstling Wunschdenken von 2011 war gar ein mittelschweres Desaster – was auch an der grottenschlechten Nachsynchronisation lag, die das SRF kurzfristig in Auftrag gegeben hatte.

Das wurde in den Jahren danach kaum besser: Neben den oft durchwachsenen Drehbüchern sorgte die meist mangelhafte Synchronisation der schwyzerdütschen Originalfassung für Kritik der deutschen TV-Zuschauer. In der Schweiz hingegen wird traditionell der O-Ton ausgestrahlt – und das auch schon zehn Minuten früher, weil der Tatort dort sonntags schon um 20.05 Uhr gezeigt wird. Kritik entzündet sich hierzulande auch am französischen Dialekt von Isabelle Grandjean – dabei ist gerade die Mischung aus Hochdeutsch, Schwyzerdütsch und Französisch ja kennzeichnend für unser multilinguales Nachbarland.

Letzte Aktualisierung: 25. September 2023