Liefers und Prahl verlängern Tatort-Verträge – Urspruch kritisiert Gehaltsgefüge

Jan Josef Liefers und Axel Prahl haben ihre Tatort-Verträge verlängert. Lies hier, wie lange die beiden der Krimireihe erhalten bleiben – und was Christine Urspruch zu den großen Gehaltsunterschieden sagt.

Bild: WDR/Martin Valentin Menke
Schon der erste Münster-Tatort, der fast 20 Jahre zurückliegt, gab den Startschuss zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte: Seit ihrem Debüt im Tatort Der dunkle Fleck von 2002 eroberten Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl), Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), Assistentin Silke "Alberich" Haller (Christine Urspruch), Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter), Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) und "Vaddern" Herbert Thiel (Claus Dieter Clausnitzer) die Herzen der Zuschauer im Sturm.

Auch der zuletzt gesendete Tatort aus Münster – die Krimikomödie Rhythm and Love – bot bei am 2. Mai 2021 wieder all das, was die Fans von Boerne & Co. so lieben: ein eingespieltes Figurenensemble, reichlich aberwitzige Situationen und einen seichten Kriminalfall, der zwar mit Spannung und Realitätsnähe, aber nicht mit Kuriositäten geizt. Unser Kritiker war unterm Strich jedoch nicht überzeugt und vergab nur maue 4 von 10 Punkten.

Thiel und Boerne ermitteln in sechs weiteren Fällen

Für alle Anhänger des quotenverwöhnten Tatort-Teams, das zuletzt über 14 Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockte, gibt es aber tolle Neuigkeiten: Wie Hauptdarsteller Axel Prahl kurz vor der TV-Premiere des Films gegenüber einer Boulevardzeitung verriet, haben sowohl er als auch Jan Josef Liefers, der Ende April durch die #allesdichtmachen-Kampagne in die Schlagzeilen geraten war, die Verträge mit der ARD bis zum Jahr 2024 verlängert. "Die Tinte ist trocken. Wir planen mindestens sechs weitere Folgen", so der Schauspieler. 

Bereits im Herbst 2020 hatte der Rundfunkrat des WDR der Vertragsverlängerung mit den zwei Publikumslieblingen zugestimmt – nun folgte die Bestätigung seitens des Schauspielers. Für das Fortschreiben der Erfolgsgeschichte sei allerdings nicht die Gage, sondern die Qualität der Drehbücher ausschlaggebend gewesen: "Die Storys müssen stimmen", so Prahl. Das Gehalt dürfte aber ebenfalls kein schlechtes Argument gewesen sein: Wenngleich beide Seiten keine Zahlen öffentlich machen, sollen Liefers und Prahl rund 100.000 Euro Gage pro Folge erhalten. Einige Quellen gehen sogar von deutlich höheren Summen aus.

Christine Urspruch kritisiert große Gehaltsunterschiede

Schauspielerin Christine Urspruch, die ebenfalls seit der ersten Tatort-Folge aus Münster in ihrer Rolle als "Alberich" zum festen Ensemble zählt, wird hingegen deutlich schlechter entlohnt und kritisierte das im September 2020 in aller Deutlichkeit: Sie sei schon glücklich, wenn sie nur zehn Prozent der Gage von Jan Josef Liefers bekäme. Dessen Gehalt schätze auch sie auf über 100.000 Euro. "Wir haben ja eine gute Einschaltquote, so ungefähr zwölf Millionen. Wenn jeder uns einen Euro geben würde, wäre das super", scherzte Urspruch damals. Der Grund für die niedrigere Gage sei "die typische Mann-Frau-Geschichte".

In einem RND-Interview legte Urspruch im April 2021 nach: "Ich möchte niemandem, der mehr Geld bekommt, das absprechen. Der wesentliche Punkt ist, dass oft wir Frauen hintenanstehen. Es gibt einfach einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen", so die Schauspielerin, die in den vergangenen Jahren auch in der ZDF-Serie Dr. Klein zu sehen war. Männer würden ihrer Einschätzung nach oft "Das steht mir zu" sagen, während Frauen bei Verhandlungen dreimal überlegten, ob sie das verdient haben. "Das macht es uns schon schwer und hat natürlich mit Equal Pay zu tun, weil die Bezahlung nicht geschlechterabhängig sein sollte", so Urspruch weiter.

Stand: 2. Mai 2021