Unter Gärtnern

Folge: 1265 | 17. März 2024 | Sender: WDR | Regie: Brigitte Maria Bertele
Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost
So war der Tatort:

Botanisch.

Denn der 45. Tatort mit Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) entführt uns in eine Welt, in der auch der Niedersachsen-Tatort Erntedank e.V. oder der Münchner Tatort Hackl spielt und in dem Herbert "Vattern" Thiel (Claus Dieter Clausnitzer) eine kleine Laube bewohnt: in eine Kleingartenkolonie. Neben gestutzten Hecken und selbst angebautem Bio-Gemüse wachsen dort auch exotische Giftpflanzen – und direkt neben solchen liegt die tote Parzellenbesitzerin Sabine Schmid (Sibylle Canonica, Die Musik stirbt zuletzt), die offenbar vergiftet wurde. Und neben ihr liegen: zwei tote Eichhörnchen. Was hat das zu bedeuten?

Das gilt es, für Thiel und Boerne unter Aufsicht von Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) gemeinsam mit dem Kollegen Mirko Schrader (Björn Meyer) herauszufinden – und das macht in den ersten zwanzig Minuten des Films auch einen Heidenspaß. Der Auftakt von Unter Gärtnern gehört nämlich zum Witzigsten, was man seit vielen Jahren in Münster gesehen hat: Ähnlich wie ihre Kollegen im Frankfurter Tatort Wendehammer oder im Kölner Tatort Nachbarn halten Regisseurin Brigitte Maria Bertele (Rhythm and Love) und Drehbuchautorin Regine Bielefeldt (MagicMom) dem deutschen Spießbürgertum herrlich überzeichnet den Spiegel vor.

Da brüllt der dünnhäutige Familienvater Nicki (Arne Löber) zum Entsetzen seiner Frau Tabea (Iman Tekle) die spielenden Kinder an, wenn die beim Seilspringen zu laut sind. Da wird die mittelschwere Ehekrise des undurchsichtigen Historikers Prof. Ulrich Winer (Hans Uwe Bauer, Borowski und der gute Mensch) und seiner schnippischen Gattin Vera (Almut Zilcher, Schutzmaßnahmen) filetiert. Und da wird nackt am Holzkohlegrill gestanden, wenn Thiel und Schrader unangemeldet im Schrebergarten vorbeischauen und man es sich – so wie der von den "Ökos" gemiedene Intensivgriller Klaus Karger (Tobias van Dieken) – gerade im Adamskostüm gemütlich gemacht hat.


THIEL:
Moinsen, Hauptkommissar Thiel, Kripo Münster. Wir hätten da leider mal'n paar Fragen.

KARGER:
Das denke ich mir.

THIEL:
Aber ziehense sich doch bitte erstmal was an.

SCHRADER:
Müssense aber nicht, also wennse nicht wollen...

KARGER:
Das ist mein Garten. Meine Regeln. Hier drin bin ich ganz ich selbst.


Hätte man sich auch in der Folge auf diesen reizvollen Mikrokosmos beschränkt und zwischen Primeln, Plantschbecken und Palisadenzaun einen Whodunit mit überschaubarem Täterkreis arrangiert – der 1265. Tatort hätte eine feine Krimikomödie mit kleinen Kuriositäten, entlarvenden Beobachtungen und amüsanten Seitenhieben aufs Kleingärtnertum werden können. Zumal die pflanzenkundige Assistentin Silke "Alberich" Haller (Christine Urspruch) ihrem überheblichen Chef in diesem Metier mal etwas voraus hat und ihn sogar dazu verdonnert, den Garten der Ermordeten persönlich umzugraben.

Leider entscheiden sich die Filmemacherinnen für einen anderen Weg – und so verliert der 1265. Tatort mit zunehmender Spieldauer die Bodenhaftung. Er erzählt stattdessen eine krude Story um den Kampf zwischen Geheimdiensten und Terrororganisationen: Das bietet zwar die Gelegenheit, eine interessante historische Brücke ins Jahr 1990 zu schlagen und das für die Deutsche Einheit wichtige Treffen von Außenminister Hans-Dietrich Genscher und seinem sowjetischen Amtskollegen Eduard Schewardnadse zu thematisieren, wirkt für den Münster-Tatort aber mindestens zwei Nummern zu groß. Und wird angesichts von Eier-Experimenten in der Mikrowelle, einem Eiswagen mit Tötungsfunktion oder unbemerkten Paketbomben im Präsidium ohnehin der Lächerlichkeit preisgegeben.

Immerhin: Der 80er-Jahre-Soundtrack mit Depeche Mode oder Axel F. macht Laune und die damaligen Proteste gegen die Wiedervereinigung bieten eine gute Gelegenheit, den ewigen Rebellen "Vaddern" Thiel mal fernab von ausgelutschten Kiffergags gewinnbringend in die Handlung zu integrieren. Unter Gärtnern wirkt aber leider auch an anderen Stellen wie von gestern: Die ermüdenden Mann-Frau-Debatten zwischen Boerne und seine Assistentin, die trotz der in vielen Medien geführten Scheindiskussion um ihren Spitznamen weiterhin Alberich genannt wird, bewegen sich auf Mario-Barth-Niveau. Im Jahr 2024, in dem längst genderfluide Ermittler im Polizeiruf 110 auf Täterfang gehen, sind sie aus der Zeit gefallen und adressieren ein Publikum, das Geschlechterdebatten am Stammtisch führt oder in der BILD-Zeitung darüber liest.

In Zeiten des Angriffskriegs von Diktator Wladimir Putin auf die Ukraine mit einer fünfstelligen Zahl unschuldiger Toter hätte der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Krimireihe auch klare Russlandkritik gut zu Gesicht gestanden – stattdessen verlieren sich Boerne und Alberich in Belanglosigkeiten, die dem Zeitgeist nicht im Geringsten gerecht werden. Im Münster-Tatort ist die heile Welt eben oberste Bürgerpflicht – da sind tote Eichhörnchen auf der Trage und zermatschtes Gehirn in der Petrischale offenbar schon das Schlimmste, was man der Zielgruppe auf der Fernsehcouch zumuten mag.


BOERNE:
Alberich, was fällt Ihnen zu Russland ein?

ALBERICH:
Matrjoschka, Balalaika, Väterchen Frost, Fabergé, Tolstoj, Wodka – wollen Sie auf etwas Bestimmtes hinaus?


Bewertung: 5/10



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94 Kommentare:

  1. Bin seit über 20 Jahren Münster Fan,; futter heute allerdings freiwillig Engelstromprte.......

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  2. Klar - es muss unbedingt „genderfluid“ sein ! Sonst taugt es nix ……

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    1. Genau... das geht mir sowieso auf den Keks mit dem Genderkram. Ich fand den Tatort gut.

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    2. War definitiv nicht die Kernaussage des Kommentars..

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    3. Was war jetzt an diesem Tatort "genderfluid"? Oder was genau wollen Sie uns mit diesem merkwürdigen Kommentar mitteilen?

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    4. Ich finde es gerade gut, dass dieser Genderquatsch auf die Schippe genommen wird. Tagtäglich werden wir damit genervt. Ich bin auch ohne ":innen" emanzipiert. Es amüsiere mich köstlich über den überzeichneten Börne in seiner chauvinistischen Art.

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  3. Schwach. Schwach und lächerlich. Münster halt.

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  4. Was war denn das? Geht's noch abstruser?

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  5. Was für ein hanebüchener Unsinn. Vor allem die letzten 5 Minuten. Aber ist ja mittlerweile Standard in Münster.

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    1. Genau. Und ich habe es auch nicht kapiert. Wer war der Täter und warum ??? Diese Frau aus dem Eiswagen?

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  6. Tatort Münster, genial besetzt und immer lustig. Einfach Klasse. Endlich mal wieder ein Tatort den wir absolut gerne sehen.

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    1. Was war an diesem Blödsinn lustig?

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    2. Nix, nur doof! Ein Klischee nach dem anderen!

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    3. Passe mich der Meinung vollkommen an. Endlich mal wieder ein Tatort der gut und lustig war

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  7. Endlich mal wieder geistreiche Scherze aus Münster.
    Absolut sehenswerter Fall, mit Bezug zur Historie der dt.Einheit

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  8. Leider völlig unrealistisch bei guter Grundidee.

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  9. Absolut daneben und sinnfrei

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    1. Stimmt, schlechteste Folge aus Münster!

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  10. Absolut daneben und sinnfrei

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  11. Ein totaler Schwachsinn!

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  12. Abgefahren! Und zwar so abgefahren, dass man unbedingt bis zum Ende gucken muss!

    Was sich so im Laufe der 90 Minuten entwickelt, ist irgendwie wirr, aber auch durchaus sehenswert. Die Wendungen am Ende lassen einen aber rätseln zurück: Wat is nu mit den Polizeiautos und deren Insassen? Die Fahrerin des Eiswagens war doch für die historischen Ereignisse zu jung?!

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  13. So ein Blödsinn. Dafür zahlt man Gebühren! Das ist Verblödung in Reinkultur!! Ich verstehe nicht, dass sich Schauspieler dafür hergeben. Wahrscheinlich reizt der schnöde Mammon.

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  14. Haha, endlich mal ein guter und amüsanter Tatort aus Münster ohne den üblichen Klamauk, der dort sonst immer passiert. Endlich mal weniger hirnverbrannte Blödeleien als sonst und gerade dann finden Sie den Tatort schlecht... Köstlich...

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    1. Sehr ich auch so. Musste mal mitgedacht werden, so hoch für einige

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  15. Wirklich spannend und mal wieder was zum Mitdenken

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  16. Lange nicht mehr so einen Schwachsinn gesehen

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  17. 110 kanns echt besser in den letzten Jahren; Sorry, aber Tatort war echt mal'nen Hingucker auf den sich jd gefreut & frei genommen hat für So 20.15h.
    War mal ein Ritual....
    Hat komplett abgenommen...einfach blöde, abstrus, unrealistisch.....

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  18. Ich hoffe, das man HIERMIT nicht versuchen wollte, mit diesem Tatort "große" internatinelle kriminelle Fälle, Morde oder Attentate nachträglich "aufzuklären"...
    Karl-Friedrich, Frank. Staatsanwältin Wilhelmine und Alberich natürlich wieder in guter "Form",
    aber es wurde dann doch inhaltlich einfach zu skurriel - und an einigen Stellen auch überzogen...
    4 Sterne - mehr geht nicht, schade

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  19. Zwar ab der zweiten Hälfte leicht seltsam und wirr, aber man kann die Folge anschauen. Positiv sind die Dialoge zwischen Alberich und Boerne, wo die korrekte Gendersprache aufs Korn genommen wird.

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  20. So geht der Tatort Münster dem Ende entgegen. Billige Krimi -Geschichte, die auf Krampf in einen Münster Tatort gepresst wurde. Frau Klemm und Vaddern mit sinnfreien Auftritten. Schwache Dialoge und wenig Witz. Das war leider nichts.

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    1. Ist interessant,wie verschiedene Meinungen auf einander treffen. Mag die Schauspieler gerne,aber unter dem Deckmantel Tatort,hat es nichts mehr zu suchen. Einfach nur langweilig.Schade!

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  21. Mir hat es gefallen 👍. Konnte mehrmals richtig lachen 😉. Und wer will schon unbedingt knallharte Logik in diesen schwierigen Zeiten 🙂🇧🇪.

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  22. Das Drehbuch hätte von Simmel selig sein können.spannende Agentengeschichte. Kein typischer Tatort, aber spannend und sehenswert.

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  23. Mir gefiel es. Lustig und total übertrieben

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  24. Ich fand heute keinen Zugang und Entschuldigung, habe den Ansatz auch nicht wirklich verstanden.

    Herr Professor : Sprüche wie immer und damit meine ich eben wirklich wie immer.
    Das läuft bei mir leider in‘s leere !

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  25. Die letzten 15 Minuten machen einen einigermaßen guten Tatort lächerlich. Wie kann man nur so einen Schwachsinn produzieren bzw ins Drehbuch schreiben

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  26. Haben die Filmmacher da am Ende eigentlich noch selbst durchgeblickt?? Ich bezweifel das ernsthaft!

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  27. Frau Klemm und Vaddern waren noch die besten - weil sie ja im Grunde gar nicht in Erscheinung getreten sind. So konnten sie auch nix falsch machen. Der Rest war Blödsinn. Wenn man diesen Quatsch mit dem letzten Wien-Tatort vergleicht.....

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  28. Bei Quentin Tarantinos "From Dusk till Dawn" ist auch alles unrealistisch ... und extrem skuril. Und extrem gut! Und wenn David Lynch einen Film dreht ebenso. Warum muss ein deutscher Krimi denn unbedingt und immer 100% realistisch sein ("Limbus" war es übrigens auch nicht), um ein guter Film zu sein?
    Darf denn ein Tatort nicht auch mal anders sein, als das, was man vor Jahrzehnten bei Derrick sehen musste?
    Wer das Münsteraner Tatort-Format nicht endlich mal versteht, soll halt einfach den Fernseher auslassen.
    Oder True-Crime-Filme schauen.
    Und nicht alles muss genderfluid sein. Wirklich nicht.

    Mir hat dieser Tatort sehr, sehr gut gefallen. Auch wenn unrealistisch und zum Ende hin immer abstruser. Aber Tarantino macht ja auch bessere Filme als andere in Hollywood ... nur versteht's nicht immer jeder ...

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    1. Stimmt. Nur dass dieser Film halt nicht von Tarantino war.
      Ich würde, wenn ich einen Hollywood-Vergleich ziehen wollte, eher an "Die nackte Kanone" denken. Nicht ernstzunehmen, aber sehr amüsant. Ich hatte auch meinen Spaß.

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  29. Interessant, im Münster-Tatort die Anwendung von Direct Energy Weapons (Auslöser des Havanna-Syndroms) nahegelegt zu haben - wurde doch sonst immer als böse Verschwörungstheorie gelabelt…

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  30. Wo waren den übersehene Bomben und tötliche Eiswagen? Da hat aber der Schreiber/ die Schreiberin des Kommentars nicht aufgepasst.

    Ich persönlich fand den Tatort etwas absurd zum Schluss aber es muss halt öfter mal was neues versucht werden :)

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    1. Naja, die Bettwäsche hat doch geblinkt - da wird was drin gewesen sein. Und der Eiswagen war doch mit der tödlichen Mikrowelle in der Markise ausgestattet -> Havanna-Syndrom und hat doch die Streifenpolizisten auf der Landstraße gemeuchelt! Wer hat denn da nun aber selbst nicht aufgepasst..

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  31. "Natürlich" ist es ein linksradikaler deutscher Polizist (sic!) , der von einer KGB-Agentin daran gehindert wird den sowjetischen Außenminister 1990 in Münster zu erschießen, um die deutsche Wiedervereinigung durchzubringen. Den Polizisten ermordet sie dann und begräbt ihn in Ihrem Schrebergarten. - Tatortmacher, geht´s noch??? - Dieselbe KGB-Agentin schickt dann einem in der Zwischenzeit pensionierten Deutschen Geschichtsprofessor mit dem sie ein "Liebesverhältnis" verbindet die Beweisphotos Ihrer KGB-Auftragsmorde per MIcrophoto so zu, dass dieser nicht einmal etwas davon merken kann. - Sinnfreier geht es gar nicht!!! - Von all dem hat der amerikanische Geheimdienst NSA und der Deutsche BND damals und in den folgenden 14 Jahren nichts mitbekommen oder gar herausgefunden, aber der russische FSB haut dann die übernommene KGB-Agentin in brutalster Manier heraus. Damit ist klar, "linkksradikale" Deutsche sind und waren gegen die Wiedervereinigung, die Russen waren und sind die "Bösen" in der Welt, die Amerikanner sin über allem erhaben und die Deutschen warscheinlich "nur" zu blöd.

    Dieser Tatort war geschichtsklitternd, bürgerlich-reaktionär ideologieverkleistert und der berühmte Thiel-Börne-Witz war schal wie die Limonade in Schillers Kabale und Liebe.

    Was schließlich der Genderklamauk sollte, hat sich mir auch nicht erschlossen, aber es steht zu befürchten, dass die Tatortmacher den Zuschauer zu gendergerechter" Sprache erziehen wollten, denn als Kritik an solcher Sprache konnte es nicht verstanden werden, die dann nötige Ironie dazu konnten die Autoren nicht produzieren, diese gelang Ihnen sowenig wie der ganze Film.

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    1. Für den KGB hat der linke Polizist gearbeitet. Sie für die CIA.
      Nicht dass es dadurch irgendwie realistischer wäre. Aber zumindest in sich logischer.

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    2. „Der linke Polizist“ war allenfalls ein Einzeltäter, der ohne Auftraggeber den sowjetischen Außenminister umbringen wollte, um die Einigung zu verhindern. Warum sollte der KGB seiner Regierung in die Parade fallen wollen oder sollen? Der Kreml wollte die Einigung, ebenso wie Washington. also hat die KGB-Agentin, Frau Schmid, den Attentäter mit einer Makarov, nicht mit einem Colt 45 Automatic, umgebracht. Wäre sie eine CIA-Agentin gewesen, hätte der CIA sie über den BND oder das LKA leicht und unauffällig aus dem Verkehr gezogen und kein Blutbad veranstaltet. Die Agentin sprach im Übrigen Russisch und nicht Englisch mit Ihren Befreiern.

      Aber in einem haben Sie Recht: „Realistisch“ war der Film in keinem Fall so, oder so. Geschichtsklitternd und absurd sinnfrei aber in jedem Fall.

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  32. Absurde Schlüsse gab es schon bei vielen Tatorten, aber die Leistung von Mikrowellen in Hertz (Gigahertz) zu bemessen... dafür sollte man Börne den Professoren-Titel aberkennen!

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    1. "2,5 Gigahertz Leistung" und "300 Gigahertz Leistung" - das hat mir fast körperliche Schmerzen bereitet. Schade, dass bei der Abnahme des Drehbuchs selbst im ÖR nur Leute drübergucken, die beim Physikunterricht gerade Kreide holen waren...

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    2. Das scheint ja auch viele Rezensenten in den "Qualitätsmedien" nicht weiter gestört zu haben. Jedenfalls finde ich dort keinerlei Kommentar zu diesem Giga-Lapsus. Meine Güte.

      Gut zu sehen, dass es hier auch noch andere aufmerksame Zeitgenossen gibt.

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    3. Ich hatte schon befürchtet, dass das sonst niemandem aufgefallen ist. Das beruhigt mich jetzt ein bisschen. Nicht einmal dem SPIEGEL (Kultur-Teil) war ein Hinweis auf diese massive Physikschwäche zweier forensischer Pathologen einen Hinweis wert.
      Wer als promovierter Mediziner den Unterschied zwischen einer Frequenz [Einheit Hz oder s^-1] und einer Leistung [Einheit W oder Js^-1] nicht geistig assimilieren kann, sollte besser Schauspieler werden, am besten im Tatort. Oder noch besser : Drehbuchschreiber, denn die Schauspieler sind nicht zwingend verantwortlich für mangelhafte Drehbuchdialoge.
      Offen bleibt auch, wie man die "300 GHz Mikrowellenleistung" (...) ohne gigantischen Parabolspiegel und riesiges Magnetron aus einem Speiseeisfahrzeug heraus auf Opfer (darunter zwei Eichhörnchen) gezielt bündeln will. Fazit : ein Stuss Drehbuch sondergleichen. Was jetzt noch dringend fehlt, ist ein "fachkundiger" Novitschok-Tatort aus Münster. Oh Herr, lass Hirn auf Deutschland regnen !

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    4. Zum Glück gibt es noch andere denen das Aufgefallen ist

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    5. Zum Glück schreiben Oberlehrer wie Sie keine Krimi-Drehbücher!

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  33. Bester Münster-Tatort seit langer Zeit. Die letzten waren ja eher peinlich und langweilig als witzig und spannend, aber diesmal habe ich viel gelacht und mitgefiebert. Fast wie in alten Zeiten. 10/10

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  34. Definitiv letzte mal Münster tatort gesehen , da schau ich mir lieber uralte 110 Krimis an da wurde noch ein Szenario geschrieben, auf der einen Seite Gedärme und dann Durck den Comedy unbedingt an der/die/divers anzubringen. Schade das man bei hoher Gage aus Rundfunkgebühren keine Drehbücher mehr liest und Sich verheizt als Schauspieler.

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  35. Okay. Ich gestehe, ich war noch nie ein großer Fan der Münsteraner. Gestern jedoch liess ich mich darauf ein, weil ich den Anfang wirklich amüsant fand. Und der Gedanke, dass man es nun einmal mit Agenten zu tun hat - geht klar. Das letzte Drittel war für mich aber wirklich einfach nur Klamauk. Nein, ich habe nichts gegen Klamauk, gar nicht. Meines Erachtens hat der aber in einem Tatort nichts zu suchen. Jedenfalls nicht in dieser Intensität wie in den letzten zehn Minuten, als versucht wurde die Unmöglichkeit des "Münsteraner Kripo klärt über zwanzig von Agenten begangene Anschläge auf" durch das Paket welches alle digitalen Spuren beseitigte und den Eiswagen der seine Verfolger mittels Hochfrequenzen abschüttelte, wieder auf ein glaubhaftes Level zu bringen. Mit anderen Worten: Der Tatort liess mich kopfschüttelnd zurück.

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  36. Klamauk und nichts als Klamauk.

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  37. Sehe ich nicht so. Das Kleine (Schrebergarten) und das Große (Weltpolitik) genial verknüpft. Und nein, Russlandkritik wäre hier völlig unangebracht gewesen. Ich rechne es den Machern hoch an, dem widerstanden zu haben.

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    1. Keine Rußlandkritik??? Sollten die Taten der KGB-Schrebergartenmörderin und die Schlußphase mit derer „Befreiung“ durch den FSB von Ihnen etwa als Zustimmung für derlei Praxis aufgefasst werden?

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  38. Und der behaarte Tobias van Diken durfte zur besten Sendezeit ausgiebig seinen Penis präsentieren.

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  39. Ständig werden Tatorte gedreht welche Bezug zu aktuellen Themen haben. Gleichberechtigung, Migration, Klima, Gendern, Diversität usw.
    Ausgerechnet bei dem völkerechtswidrigen Überfall auf die Ukraine bleibt man stumm. Das kann ja nur wahren Putinisten gefallen.

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  40. Das war endlich mal wieder eine der deutlich besseren Folgen aus Münster. Unterhaltsam, skurril, durchaus spannend und dann auch noch ein bisschen Weltgeschichte integriert. Angefangen im spießbürgerlichen Kleingartenidyll und dann immer weitere Kreise gezogen. Das war mal wohltuend anders und hebte sich auch vom Humor her von sonstigem Münster-Klamauk ab. Des Weiteren noch eine Frage an den Autor des Artikels: was ist denn das für eine Paketbombe, die sich ins Computersystem der Polizei einhackt? Da scheint jemand in den letzten Minuten kurz weggenickt zu sein. Klar, insgesamt war das am Ende natürlich sehr überhöht, aber gerade das hat es dieses Mal interessant gemacht.
    Die Sprüche von Boerne mögen zwar flach und nicht zeitgemäß sein, aber da man seinen Charakter kennt, weiß man, dass er nicht der Stammtischpolterer ist, für den ihn der Autor des Artikels hält, sondern gerne mit seiner Assistentin frotzelt und dafür ja auch immer zu Recht Kontra bekommt. Überhaupt sind im Münster-Tatort, wenn wir schon bei "korrekter" Sprache sind, alle möglichen Ansichten durch die verschiedenen Figuren vertreten. Von politisch unkorrekt (Boerne) über auf jeden Fall politisch korrekt (Schrader) bis 'Mir egal, mir gehen alle auf die Nerven' (Thiel) und aus diesem Mischmasch ziehen die Münsteraner ihren Unterhaltungswert (sofern die Dialoge passen und es nicht in Klamauk ausartet).
    Insgesamt war es zwar nicht die beste, aber definitiv eine der besseren Folgen aus Münster, der ich etwa 7 oder 8 von 10 Punkten gegeben hätte.

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  41. Ein bullshit von Tatort aus Köln - jedes mal. Immer das gleiche. Diese Laberei vom Boerne macht die ganze Pointe zu nichte. Was sind das für Fiktionsthemen?

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  42. Ganz meine Meinung. Tolle Mischung. Gewohnt skurrile Figuren im dörflichen Setting, dazu die Spione, die bis zum Schluß im Dunkeln bleiben... Gelungene Unterhaltung ohne amerikanischen Touch.

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    1. Spione ausgerechnet in Münster? Jetzt bitte mal auf dem Teppich bleiben.

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  43. Grundsätzlich ok. Aber wie können Liefers & Co sich dazu erniedrigen sich derart politisch einspannen zu lassen. Werden wir von ARD und ZDF nicht schon durch die Nachrichten manipuliert? Schade.

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  44. Wäre dieser Tatort "eine feine Krimikomödie mit kleinen Kuriositäten, entlarvenden Beobachtungen und amüsanten Seitenhieben aufs Kleingärtnertum" gewesen, wie von der Kritik gewünscht, wäre genau das bemägelt worden, nämlich Anhäufung von Klischees, Spießbürgertum und die für Münster oft bemängelte Albernheit. Der Mörder wäre natürlich der Gärtner gewesen, weil der Tatort im Schrebergarten spielt. Willkommen bei Derrick 2.0! Daß er sich weit davon entfernt, war von Vorteil. Abgedreht? Unrealistisch? Sicher! Nicht ganz stilsicher? Auch das. Aber eben nicht deutscher Krimi-Einheitsbrei, trotz deutscher Einheit.
    Ob Boerne seine Assistentin plötzlich anders nennen soll, weil die Zeiten sich außerhalb seines Seziersaals geändert haben? Entspräche das denn dem unverbesserlichen Herrn Professor? Und ist der durchschnittliche Zuschauer nicht in der Lage, genau das zu erkennen und entsrechend zu werten? Show, don´t tell. Im Zweifel "Des Teufels langer Atem" noch einmal anschauen, wo dies explizit thematisiert wird. Einem Ermittler die Fingernägel zu lackieren und ihn in einen Rock zu stecken (während weibliche Kolleginnen die praktischeren Hosen bevorzugen, die bis 1920 Frauen nahezu verboten waren), das macht noch keinen genderfluiden Krimi. Denn was normal wirken sollte, wird so zum Charakteristikum, statt zum Charakter. Meiner Erfahrung nach finden gesellschaftlich benachteiligte Personen beflissenes Mitleid und vorgebliches Besserwissen von Nichtbetroffenen bevormundend, wenig hilfreich und oft verletzender, als Humor, solange dieser auf Augenhöhe (sic!) stattfindet. Und daß "Alberich" genau das ohne falsche Rücksicht (also gleichwertig) behandelt werden an Boerne schätzt, ihrem selbstverliebten Chef Paroli bietet und ihm auch menschlich haushoch (sic!) überlegen ist, hat sie oft genug sagen/zeigen dürfen. Die "betroffene" Frau Urspruch wird wissen, warum sie diese und andere Rollen so spielt, wie sie es macht, ohne auf die Mitleidsschiene zu geraten, dafür gebürt ihr Anerkennung und Dank!

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    1. 10 Sterne fü diesen Kommentar. Vielen Dank für diese sinnvollen Worte ...

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    2. Applaus! Genau auf den Punkt.

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  45. Ein echter Demokrat!18. März 2024 um 16:56

    Wenn ich eine schwachsinnige Polit-Propagandasendung der Ampel sehen möchte, dann ganz gewiss nicht als Tatort-Krimi!

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    1. Schade, dass sogar schon auf dieser Seite Trolle der AFD ihr Unwesen treiben :(

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  46. Die öffentlich rechtlichen drehen aber schon immer Filme die den jeweiligen Regierungen passen. Schließlich müssen die ja die nächste Gebührenerhöhung abnicken. Ist beim deutschen Staatsfunk halt so.

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    1. Oje, welcher Regierung hat sich denn z. B. Schimanski angebiedert? Vielleicht dann doch besser die "Keinohrhasen-DVD rauskramen - garantiert frei von Stastsfunk.

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  47. Es ist herzerfrischend, dass Thiel mittlerweile fließend gendert und nicht mehr "Frau Staatsanwalt" sagen darf. Insofern könnte man ihn gleich durch einen Apostel des Regenbogens ersetzen.

    Wir haben uns angewöhnt, bei jedem Anflug von Wokeness augenblicklich umzuschalten. Die affektierten Erziehungsmaßnahmen des deutschen Fernsehens sind selbst mit gesundem Menschenverstand und bester Laune kaum zu ertragen.

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  48. Da haben Sie vollkommen recht.
    Wir machen es genauso. Meistens merkt man schon in der Vorschau wo der Hase (oder muß man/frau heutzutage schon Hase*in sagen) hinläuft. Einen derartigen Erklär- und Erziehfilm schalten wir dann von vornherein erst gar nicht ein.

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  49. Vielleicht hätte man alles in eine Traumszene einbetten sollen. So war man einfach nur verwirrt ob der fehlenden Logik der Ermittlungsverfahren. Der Anfang war lustig.

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  50. Wenn das nervige Gendern sich jetzt auch schon in den Tatort-Folgen etabliert, schalte ich in Zukunft auf Mediathek und seh mir die Folgen an, bei den es diese von 1% der Bevölkerung bevorzugte Sprache noch nicht gab um.
    Für mich war weder die schauspielerische Leistung, noch das Thema sehenswert.
    Mit dem Tatort geht es seit Jahren, bis auf einige Ausnahmen, immer mehr abwärts.
    Ein Sammelbecken für Möchtegern-Regisseure

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    1. Diesen Aussagen kann ich nur voll und ganz zustimmen! Was hat man aus dem einstigen Tatort gemacht? Es wird jeden Sonntag schlimmer!

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  51. Ich habe noch nie so einen schlechten Tatort gesehen. Geht gar nicht. Sollte das Lustig sein, oder was? Die armen süßen Eichhörnchen usw. Männer nackt war unverschämt. Gendern wo leben wir eigentlich?

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  52. Seit wann wird die Leistung einer Mikrowelle in GHz angegeben? GHz ist eine Frequenz. Leider unglaublich dümmlich.

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    1. Das ist für einen Drehbuchschreiberling heutzutage bereits zu hoch. Großes Kino drehen wollen aber keinerlei Ahnung. Hauptsache es wird ständig gegendert, auf was anderes kommt nicht mehr an.

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  53. Peter van Stiphout20. März 2024 um 08:42

    Ein gelegentlicher Witz in der Geschichte ist amüsant, aber das ständige Essen mit offenem Mund von Hauptkommissar Frank Thiel ist ekelhaft.

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    1. Vielleicht hat er Probleme mit dem Zahnfleisch. Oder es soll einfach nur lustig sein. Wirklich zum totlachen.

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  54. Das Team aus Münster ist schon lange nicht mehr gut, leider. Daher habe ich mir diesen abstrusen Stuss gar nicht erst angetan.

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  55. Eine weise Entscheidung. Werde es zukünftig auch so machen. Weil man zwanghaft damit beschäftigt ist der Ampelregierung zu Diensten zu sein, kommt man (sorry ich meine natürlich man/frau) nicht mehr dazu einen richtigen Krimi zu entwickeln. Dazu noch der immer gleiche, inzwischen gähnende langweilige Klamauk. Kann man (Entschuldigung man/frau muß es ja heißen) vergessen.

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  56. Der ÖR zeigt auch nur noch Männerpimmel und -ärsche. Es ist ein Graus. Es macht die Story nicht besser. Einfach unnötig und billig.

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    1. Sie wollen sich halt progressiv und modern darstellen. Wer weiß, was um alles in der Welt sich der ÖR darunter vorstellt. Mein Ding ist sowas sicher nicht. Wie auch das ganze alberne Filmchen nicht.

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    2. Gab's auch schon vor 30 Jahren in Fernsehfilmen, hat sich auch nie einer aufgeregt. Ist jetzt auch nix Spektakuläres. Aber wem sonst nix einfällt, worüber man sich beschweren kann...

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  57. Das Geheimdienstthema, noch dazu mit offenem Ende, ist so gar nicht mein Fall. Aus meinem Blickwinkel passt dies nicht zum Tatort.
    Schmunzeln musste ich über die "Miese Sprüche Box".

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