Wann kommt der nächste Tatort aus Ludwigshafen?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten Tatort mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) sendet – und was gerade gedreht wird.

Bild: SWR/Christian Koch

Die letzte neue Tatort-Folge aus Ludwigshafen wurde am 7. Januar 2024 ausgestrahlt: Im Tatort Avatar müssen die Hauptkommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) den Tod zweier Männer aufklären, die ihre Mörderin offenbar online kennengelernt haben. Dabei spielt der Tod von deren Ziehtochter eine entscheidende Rolle.

Wir sehen den letzten Tatort mit Assistentin Edith Keller (Annalena Schmidt) und Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer), die die Krimireihe verlassen müssen (→ weitere Informationen), im soliden Bereich und vergaben entsprechend 5 von 10 Punkten. Bei den knapp neun Millionen Zuschauern (eine sehr gute Einschaltquote) kam der Film im Schnitt deutlich besser an.

Wie geht es nun weiter?


Die Dreharbeiten zum übernächsten Ludwigshafener Tatort starteten im Juni 2023: Für Regie und Drehbuch bei Recht muss Recht bleiben, der später in Dein gutes Recht umbenannt wurde, zeichnet Martin Eigler verantwortlich. Er inszenierte zuletzt den Odenthal-Tatort Der böse König. Im Film müssen die Ermittlerinnen aus der Kurpfalz den Mord am Ehemann einer Rechtsanwältin aufklären, die für Arbeitgeber tätig war und als gewiefte Arbeitsrechtlerin alle Spielräume des Justizsystems ausnutzte. Gedreht wurde neben den Räumen Karlsruhe, Baden-Baden und Mannheim/Ludwigshafen auch in Ettlingen. Das Portal baden online berichtete über die Dreharbeiten mit dem sechsjährigen Leano Wagner und kündigt den 80. Odenthal-Tatort für den Herbst 2024 im Fernsehen an.

Darüber hinaus befindet sich seit Ende Januar 2024 ein weiterer LU-Tatort im Dreh: Er trägt den Arbeitstitel Der Stelzenmann, zuvor wurde er unter dem Titel Angst gelistet. Der SWR setzt dabei auf dieselben Filmemacher wie bei Avatar: Regie führte Miguel Alexandre, das Drehbuch schrieb Harald Göckeritz. Odenthal und Stern ermitteln nach der Entführung eines Achtjährigen, bei der eine Nachbarin vom Entführer getötet wird. Bei der Lösegeldforderung scheint es sich um ein Ablenkungsmanöver zu handeln. Der Fall erinnert an eine neun Jahre zurückliegende, unaufgeklärte Tat, bei der das Entführungsopfer damals entkam. Der Tatort soll laut SWR im kommenden Jahr den Weg ins Fernsehen finden, wir gehen von der 1. Jahreshälfte 2025 aus. Gedreht wurde unter anderem auf der Parkinsel, wie die Zeitung Die Rheinpfalz berichtet und ein Setvideo von SWR Aktuell zeigt.

Im Juni und Juli 2024 finden dann die Dreharbeiten zum Ludwigshafen-Tatort Ordnung ist das halbe Leben statt, dessen Arbeitstitel dem Berliner Tatort Ordnung ist das halbe Sterben von 1985 ähnelt. Regie soll Didi Danquart führen, der zuletzt den Bodensee-Tatort Im Sog des Bösen von 2009 für den SWR inszenierte und damit sein Comeback für die Krimireihe gibt. Er hat auch am Drehbuch mitgearbeitet und führt den Film selbst unter dem Titel Braut & Schwester. Nähere Details zur Handlung und zur Besetzung vor und hinter der Kamera sind noch nicht bekannt. Sofern bei Dreh und Produktion alles glatt läuft, dürfte dieser Film ebenfalls im Jahr 2025 seine TV-Premiere feiern.

Last but not least arbeitet Drehbuchautorin Karlotta Ehrenberg an einem Drehbuch mit dem Arbeitstitel Im Nebel. Ob es sich dabei um einen Tatort aus Ludwigshafen handelt, ist noch nicht bestätigt – weil Ehrenberg aber bereits den Odenthal-Tatort Marlon von 2022 schrieb, drängt sich das durchaus auf. Dieser Film dürfte frühestens im Jahr 2026 seine TV-Premiere feiern, so er denn in Produktion geht – unabhängig davon, in welcher südwestdeutschen Tatort-Stadt er spielt. Als Schauplatz infrage kämen auch Freiburg oder Stuttgart.



Die nächsten TV-Termine für den Ludwigshafener Tatort:

voraussichtlich 2. Jahreshälfte 2024

voraussichtlich 1. Jahreshälfte 2025

voraussichtlich im Jahr 2025

frühestens im Jahr 2026



Über den Ludwigshafener Tatort


Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist bereits seit dem Tatort Die Neue von 1989 für die Krimireihe im Einsatz und damit die derzeitig dienstälteste Tatort-Kommissarin. Ans Aufhören denkt Ulrike Folkerts trotz der langen Einsatzzeit noch nicht: "Wenn es soweit ist, werde ich gründlich darüber nachdenken, wie Lena Odenthal aussteigt. Im Augenblick wären mir neue Abenteuer sympathischer", gab sie im Mai 2022 in einem dpa-Interview zu Protokoll.

Die Kommissarin mit den meisten Fällen ist Odenthal trotz ihrer langen Dienstzeit überraschenderweise nicht: Mit Blick auf die reine Anzahl der Tatort-Folgen liegen sowohl die Kölner Kollegen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) als auch die Münchner Spitzenreiter Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) deutlich vor ihr. Zu erklären ist das leicht: Während Odenthal & Co. im Schnitt zweimal pro Jahr für den federführenden Südwestrundfunk (SWR) auf Mördersuche gehen, schicken der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Bayerische Rundfunk (BR) die genannten Teams jeweils dreimal pro Jahr ins Rennen um die Zuschauergunst am Sonntag.

Während Odenthal in ihren Anfangsjahren noch allein ermittelte und frischen Wind in die männerdominierte Krimireihe brachte, stellte der SWR ihr ab 1996 einen festen Tatort-Partner zur Seite: Der beliebte deutsch-italienische Hauptkommissar Mario Kopper (Andreas Hoppe), der auch in einer gemeinsamen WG mit Odenthal wohnte, feierte sein Debüt im herausragenden Tatort Der kalte Tod und wich ihr seitdem für viele Jahre nicht von der Seite. Zum festen Team am Rhein zählten bis 2024 außerdem Rechtsmediziner Peter Becker (Peter Espeloer) und Assistentin Edith Keller (Annalena Schmidt), die im Tatort – anders als Lena Odenthal – auch kurpfälzischen Dialekt sprechen. Im Tatort Avatar gehen die beiden in Rente.

Ab 2014 erfolgte in Ludwigshafen eine Art Wachablösung, die bei weitem nicht alle Tatort-Fans gutheißen konnten: Im Tatort Blackout stieß erstmalig die junge Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter) zum Team, die sich anfangs überhaupt nicht mit Odenthal verstand und nach und nach Koppers Platz einnahm. Im Januar 2018 wurde der Abschied in Kopper dann endgültig vollzogen: Andreas Hoppe verließ den Fadenkreuzkrimi aus Ludwigshafen nach stolzen 57 Einsätzen – allerdings nicht auf eigenen Wunsch, sondern nach einer umstrittenen Entscheidung des SWR. Mittlerweile verstehen sich Odenthal und Stern deutlich besser als zu Beginn – wohl auch, weil ihre ewigen Streitereien beim Tatort-Publikum wenig Anklang fanden.

Koppers letzter Tatort war zugleich eine der letzten wirklich sehenswerten Folgen aus Ludwigshafen, die uns in den vergangenen Jahren immer seltener überzeugen konnten. Ordentlichen Krimis wie Die Pfalz von oben von 2019, Der böse König von 2021 oder Marlon von 2022 standen in der jüngeren Vergangenheit etwa die unfreiwillig komische Tatort-Folge Die Sonne stirbt wie ein Tier oder die völlig missglückten Impro-Krimis Babbeldasch und Waldlust von 2017 und 2018 gegenüber.

Letzte Aktualisierung: 21. März 2024