Wann kommt der nächste Tatort aus Ludwigshafen?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten Tatort mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) sendet – und was gerade gedreht wird.

Bild: SWR/Jacqueline Krause-Burberg

Die letzte neue Tatort-Folge aus Ludwigshafen wurde am 3. September 2023 ausgestrahlt: Im Tatort Gold müssen die Hauptkommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) das Verschwinden eines Mannes aufklären, in dessen Cabrio antike Goldmünzen gefunden werden. Dabei spielt auch der sagenumwobene Nibelungenschatz eine wichtige Rolle.

Uns hat der Krimi gefallen: Unser Kritiker vergab trotz einiger Schwächen solide 6 von 10 Punkten. Beim Publikum kam der Film schlechter an: Nicht wenige Zuschauerinnen und Zuschauer konnten mit dem spannungsarmen Kulturkrimi wenig anfangen. Die Einschaltquote lag mit deutlich über 8 Millionen Zuschauern aber in einem sehr ordentlichen Bereich.

Wie geht es nun weiter?


Im Januar 2023 wurde unter Regie von Miguel Alexandre der nächste Ludwigshafen-Tatort mit dem Arbeitstitel Avatar gedreht: Odenthal und Stern müssen darin den Tod eines Mannes aufklären, der tot am Rheinufer gefunden wird. Niemand weiß, mit wem er dort verabredet war – auch nicht seine Ehefrau. Noch vor dem Fund einer zweiten Leiche gerät eine Joggerin ins Visier, die auf Dating-Plattformen sehr aktiv ist. Der SWR hat einen Bericht vom Set veröffentlicht. Drehbuchautor Harald Göckeritz saß in den vergangenen Jahren schon häufiger für Ludwigshafen am Ruder, zuletzt für die enttäuschenden Episoden Die Sonne stirbt wie ein Tier, Zirkuskind und Freunde bis in den Tod. Der Tatort soll in der Anfang 2024 seine TV-Premiere feiern. Seine Vorpremiere feiert er am 5. September 2023 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen.

Avatar ist zugleich der letzte Tatort mit Assistentin Edith Keller (Annalena Schmidt) und Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer): Der SWR hat sich dazu entschieden, die beiden Figuren in den Ruhestand zu schicken. → Wir informieren auf dieser Sonderseite.

Die Dreharbeiten zum übernächsten Ludwigshafener Tatort sind im Juni 2023 gestartet: Für Regie und Drehbuch bei Recht muss Recht bleiben zeichnet Martin Eigler verantwortlich, der zuletzt den Odenthal-Tatort Der böse König inszenierte. Im Film müssen die Ermittlerinnen aus der Kurpfalz den Mord am Ehemann einer Rechtsanwältin aufklären, die vorwiegend für Arbeitgeber tätig ist und als gewiefte Arbeitsrechtlerin in deren Interesse alle Spielräume des Rechtssystems ausnutzt. Gedreht wird neben den Räumen Karlsruhe, Baden-Baden und Mannheim/Ludwigshafen auch in Ettlingen. Der 80. Odenthal-Tatort ist vom SWR für das kommende Jahr im Fernsehen angekündigt – wir gehen mit Blick auf den üblichen Vorlauf von der 2. Jahreshälfte 2024 aus.

Last but not least befindet sich ein weiterer SWR-Tatort in Vorbereitung: Drehbuchautorin Karlotta Ehrenberg arbeitet an einem Drehbuch mit dem Arbeitstitel Im Nebel. Ob es sich dabei um einen Tatort aus Ludwigshafen handelt, ist noch nicht bestätigt – weil Ehrenberg aber bereits den Odenthal-Tatort Marlon von 2022 schrieb, drängt sich das durchaus auf. Dieser Film dürfte, sofern die Dreharbeiten nicht noch im Jahr 2023 starten, erst im Jahr 2025 seine TV-Premiere feiern – unabhängig davon, in welcher Tatort-Stadt des SWR er spielt. Als Schauplatz infrage kämen auch Freiburg und Stuttgart.



Die nächsten TV-Termine für den Ludwigshafener Tatort:

Anfang 2024

voraussichtlich 2. Jahreshälfte 2024

frühestens im Jahr 2025



Über den Ludwigshafener Tatort


Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist bereits seit dem Tatort Die Neue von 1989 für die Krimireihe im Einsatz und damit die derzeitig dienstälteste Tatort-Kommissarin. Ans Aufhören denkt Ulrike Folkerts trotz der langen Einsatzzeit noch nicht: "Wenn es soweit ist, werde ich gründlich darüber nachdenken, wie Lena Odenthal aussteigt. Im Augenblick wären mir neue Abenteuer sympathischer", gab sie im Mai 2022 in einem dpa-Interview zu Protokoll.

Die Kommissarin mit den meisten Fällen ist Odenthal trotz ihrer langen Dienstzeit überraschenderweise nicht: Mit Blick auf die reine Anzahl der Tatort-Folgen liegen sowohl die Kölner Kollegen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) sowie die Münchner Spitzenreiter Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) deutlich vor ihr. Zu erklären ist das leicht: Während Odenthal & Co. im Schnitt zweimal pro Jahr für den federführenden Südwestrundfunk (SWR) auf Mördersuche gehen, schicken der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Bayerische Rundfunk (BR) die beiden genannten Teams jeweils dreimal pro Jahr ins Rennen um die Zuschauergunst am Sonntag.

Während Odenthal in ihren Anfangsjahren noch allein ermittelte und frischen Wind in die männerdominierte Krimireihe brachte, stellte der SWR ihr ab 1996 einen festen Tatort-Partner zur Seite: Der beliebte deutsch-italienische Hauptkommissar Mario Kopper (Andreas Hoppe), der auch in einer gemeinsamen WG mit Odenthal wohnte, feierte sein Debüt im herausragenden Tatort Der kalte Tod und wich ihr seitdem für viele Jahre nicht von der Seite. Zum festen Team am Rhein zählen außerdem Rechtsmediziner Peter Becker (Peter Espeloer) und Assistentin Edith Keller (Annalena Schmidt), die im Tatort – anders als Lena Odenthal – auch kurpfälzischen Dialekt sprechen.

Ab 2014 erfolgte in Ludwigshafen eine Art Wachablösung, die bei weitem nicht alle Tatort-Fans gutheißen konnten: Im Tatort Blackout stieß erstmalig die junge Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter) zum Team, die sich anfangs überhaupt nicht mit Odenthal verstand und nach und nach Koppers Platz einnahm. Im Januar 2018 wurde der Abschied in Kopper dann endgültig vollzogen: Andreas Hoppe verließ den Fadenkreuzkrimi aus Ludwigshafen nach stolzen 57 Einsätzen – allerdings nicht auf eigenen Wunsch, sondern nach einer umstrittenen Entscheidung des SWR. Mittlerweile verstehen sich Odenthal und Stern deutlich besser als zu Beginn – wohl auch, weil ihre ewigen Streitereien beim Tatort-Publikum wenig Anklang fanden.

Koppers letzter Tatort war zugleich eine der letzten wirklich sehenswerten Folgen aus Ludwigshafen, die uns in den vergangenen Jahren immer seltener überzeugen konnten. Ordentlichen Krimis wie Die Pfalz von oben von 2019 oder Der böse König von 2021 standen in der jüngeren Vergangenheit etwa die unfreiwillig komische Tatort-Folge Die Sonne stirbt wie ein Tier oder die völlig missglückten Impro-Krimis Babbeldasch und Waldlust von 2017 und 2018 gegenüber.

Letzte Aktualisierung: 4. September 2023