![]() |
Bild: NDR/Meyerbroeker |
Das sagen der NDR und Franziska Weisz
"Franziska Weisz hat ihrer Figur und damit den NDR-Tatorten der Bundespolizei einen ganz eigenen unverwechselbaren Charakter gegeben. Ich danke herzlich für dann 13 Fälle mit Kommissarin Julia Grosz, die bei Bedarf ohne Zögern über ihren Schatten springt. Die Rolle hat über sieben Jahre eine spannende Entwicklung durchlaufen und ist nun auserzählt", so NDR Fiction-Chef Christian Granderath. Der Sender freue sich auf die Überraschungen, die Falke in den nächsten Tatorten bieten werde, und wenn es mit Franziska Weisz zukünftig zu weiteren gemeinsamen Projekten mit dem NDR komme.
Franziska Weisz selbst kommt in der Pressemitteilung des Senders nicht zu Wort – das ist durchaus ungewöhnlich. Die Schauspielerin hat uns bereits für ein Interview im kommenden Jahr zugesagt. Im November 2023 verriet sie dem Clickbaiting-Portal DerWesten: "Es gibt immer Gründe, "Tatort"-Kommissar zu werden, und es gibt natürlich Gründe, auch wieder damit aufzuhören. Das haben auch schon viele vor mir gemacht. Es gibt viele unterschiedliche Rollen, die Spielwiese ist so groß und ich begrüße Entfaltungsmöglichkeit. Wenn für Facettenreichtum der Raum nicht besteht, dann ist eine Figur natürlich auch bald auserzählt", so Weisz wörtlich. Ähnlich äußerte sie sich im Stern oder in einem Interview auf 1und1.de, in dem sie auch der Tatort-Community einen großen Dank aussprach.
Auch in der BILD-Zeitung kam die gebürtige Österreicherin zu Wort: "Es gibt immer Gründe, Dinge zu tun oder nicht zu tun – bei allen Beteiligten. Ich kann in jedem Fall sagen, dass es für mich als Wahlberlinerin eine spannende Erfahrung war, dem Hamburger Tatort ein weibliches Gesicht zu geben. Nun ist die Spielwiese in meinem Beruf groß und meine Spielfreude und Lust auf Vielseitigkeit noch viel größer", so Weisz. Und weiter: "Ich freue mich jetzt auf zwei sehr unterschiedliche Projekte, sowie auf die nächste Staffel von 'Tage, die es nicht gab'. Und weil sich die Welt in den vergangenen Jahren sehr verändert hat, habe ich tatsächlich auch sehr sehr große Lust auf eine Komödie. Aber jetzt bleibt es erst einmal spannend rund um die Figur Grosz. Allen Tatort-Fans ein dickes Danke! Ihr seid toll!"
So geht es mit dem Bundespolizei-Tatort weiter
Die Rolle der Julia Grosz wird nicht fortgeführt. Der Hamburger Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) wird im übernächsten und über-übernächsten Fall, die laut NDR in Kürze gedreht werden, nicht in einem festen Team ermitteln.
Der nächste und letzte, bereits abgedrehte Tatort mit Falke und Grosz geht im 1. Quartal 2024 auf Sendung. Darin wird auch erzählt, warum die Zusammenarbeit von Falke und Grosz endet. Der Krimi, dessen Arbeitstitel Was bleibt bereits auf einen Abschied hindeutet, wurde im September 2022 in Hamburg, Glinde und Seevetal gedreht. Im Film wird ein Mann tot aus der Elbe gezogen, der unter falschen Identitäten gelebt und Falke vor seinem Ableben um das Einlösen eines Versprechens gebeten hatte.
![]() |
Franziska Weisz und Wotan Wilke Möhring gemeinsam mit Regisseur Max Zähle (Mitte) bei ihrem letzten Dreh zum Tatort "Was bleibt". Bild: NDR/Georges Pauly |
Im September und Oktober 2023 entsteht dann nicht etwa in Norddeutschland, sondern in der Eifel der übernächste Tatort mit Bundespolizist Falke: Eigentlich in Hamburg ansässig und bis dato stets im hohen Norden im Einsatz, ermittelt Falke darin weiter südlich ohne Partnerin. Auch im übernächsten Tatort soll Falke allein auf Täterfang gehen. Wen der Hamburger Bundespolizist in den Jahren danach an seiner Seite haben wird, will der NDR erst "zu einem späteren Zeitpunkt" verraten.
Mehr Details zu diesen beiden Tatort-Folgen findest du in unserem Drehspiegel.
Weisz debütierte im Jahr 2016
Franziska Weisz war bis dato zwölfmal in ihrer Tatort-Rolle zu sehen: Ihr Debüt gab die gebürtige Österreicherin 2016 im Tatort Zorn Gottes, in dem sich der (dem Publikum bereits gut bekannte) Thorsten Falke und Julia Grosz in Hannover kennenlernen. Grosz arbeitet in dieser sehenswerten Folge noch als Flughafeninspektorin und wechselte anschließend zur Bundespolizei an Falkes Seite.
Nach einigen guten (vgl. Dunkle Zeit oder Treibjagd) und einem großartigen Tatort (vgl. Alles was Sie sagen) ließ die Qualität der Drehbücher in den letzten Jahren nach: Die Tatort-Folgen Tödliche Flut, Macht der Familie, Tyrannenmord oder Schattenleben konnten unseren Kritiker nicht mehr überzeugen und hatten auch beim Publikum einen schweren Stand. Ob die Trennung damit zu tun hat, ist Spekulation. Der bis dato letzte Tatort-Einsatz von Julia Grosz datiert vom April 2023 und trug den Titel Verborgen. Falke und Grosz ermitteln in diesem Film im Schleppermilieu.
Schon die zweite Falke-Partnerin geht
Franziska Weisz ist nicht die erste Tatort-Partnerin von Wotan Wilke Möhring, die in Hamburg den Dienst quittiert: Von 2013 bis 2015 war Thorsten Falke – zunächst in Diensten des LKA, später als Bundespolizist – im hohen Norden mit Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) im Einsatz. Nach ihrem Debüt in Feuerteufel war Schmidt-Schaller, die vor ihrem festen Engagement an der Waterkant bereits 2010 im Bodensee-Tatort Bluthochzeit eine Episodenhauptrolle übernommen hatte, noch fünf weitere Male an der Seite von Wotan Wilke Möhring zu sehen. Ihr letzter Einsatz war im Jahr 2015 der vielgelobte Tatort Verbrannt.
In der Folge davor hatte Falkes Oldenburger Kripo-Kumpel Jan Katz (Sebastian Schipper) das Handtuch geworfen: Nebendarsteller Sebastian Schipper, der auch als Regisseur sehr erfolgreich ist, hatte seinem Ärger über die zunehmend überflüssige Rolle Luft gemacht und wurde prompt vom NDR vor die Tür gesetzt. Er war letztmalig im Tatort Frohe Ostern, Falke zu sehen.