Welche Tatort-Kommissare sind zuletzt gestorben?

Hier erfährst du, welche Kommissarinnen und Kommissare in den letzten Jahren im Tatort getötet wurden und in welcher Folge das wie geschehen ist.

Bild: DR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Entscheidet sich ein Tatort-Hauptdarsteller oder eine Tatort-Hauptdarstellerin dazu, die Krimireihe dauerhaft zu verlassen, stellt sich automatisch die Frage, was mit der Figur geschieht. In den letzten Jahren lautet die Antwort oft: Sie stirbt den Filmtod!

Nachfolgend listen wir in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten Todesfälle von Tatort-Ermittlern aus der jüngeren Vergangenheit. Also Vorsicht: Es folgen massive Spoiler.


Julia Grosz (Franziska Weisz) im Tatort aus Hamburg – † 1. Januar 2024


Für den NDR war die Figur nach sieben Jahren "auserzählt", für sehr viele Tatort-Fans war sie es nicht: Bundespolizistin Julia Grosz (Franziska Weisz), die seit 2016 mit ihrem Kollegen Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) in Hamburg und Umgebung auf Verbrecherfang ging, war im Tatort Was bleibt vom 1. Januar 2024 zum letzten Mal für die Krimireihe im Einsatz.

Grosz verstirbt in den Schlussminuten des Tatorts, weil sie zufällig Zeugin einer Schlägerei wird, die in der Nähe einer Kneipe stattfindet, in der sie gerade einen Auftritt mit ihrer Coverband hat. Falke ist noch mit dem Auto unterwegs und kommt zu spät zum Konzert. Als er an der Kneipe eintrifft, ist seine Partnerin tot. Grosz wird versehentlich von einem Mann niedergestochen, der zuvor von drei Unbekannten verprügelt worden war und sie im Affekt verwechselt. Die Sanitäter können ihr Leben nicht retten.


Kurze Gesangskarriere: Bundespolizistin Julia Grosz (Franziska Weisz) wird am Rande eines Kneipenkonzerts niedergestochen und verstirbt.
Bild: NDR/Georges Pauly

Nina Rubin (Meret Becker) im Tatort aus Berlin – † 22. Mai 2022


Neun Jahre lang ging Nina Rubin (Meret Becker) im Tatort auf Mörderfang – im großartigen Tatort Das Mädchen, das allein nach Haus' geht, der am 22. Mai 2022 erstmalig im Ersten ausgestrahlt wurde, verstirbt die Berliner Hauptkommissarin in den Armen ihres Kollegen und Kurzzeit-Geliebten Robert Karow (Mark Waschke) auf dem Rollfeld des BER-Flughafens.

Rubin will auf der Zielgeraden des dramatischen Krimis der wichtigen Kronzeugin Julie Bolschakow (Bella Dayne) zur Flucht in einem Flugzeug verhelfen. Die Rettungsaktion bezahlt sie aber mit ihrem Leben, denn sie wird dabei von einer Kugel getroffen, die eigentlich für Bolschakow bestimmt ist. Karow steht Rubin in den letzten Sekunden ihres Lebens bei, kann ihren Tod aber nicht mehr verhindern.

Dass Meret Becker die Krimireihe auf eigenen Wunsch verlässt, wurde schon einige Jahre im Vorfeld vom für die Berliner Folgen zuständigen RBB und von der Schauspielerin selbst bekanntgegeben. Nina Rubins Tatort-Tod war daher für die Fangemeinde durchaus zu erwarten gewesen.


Nina Rubin (Meret Becker) wird im Tatort "Das Mädchen, das allein nach Haus' geht" am Flughafen von einer Kugel getroffen und verstirbt.
Bild: rbb/Hans Joachim Pfeiffer

Martina Bönisch (Anna Schudt) im Tatort aus Dortmund – † 20. Februar 2022


Das Jahr 2022 war kein leichtes für das Tatort-Stammpublikum: Neben der Berliner Ermittlerin Nina Rubin (s.o.) segnete einige Monate zuvor im Tatort Liebe mich! vom 20. Februar 2022 auch die beliebte Dortmunder Hauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) das Zeitliche.

Ihr Tod war aus drei Gründen besonders tragisch: In dieser Folge kommt es zu Zärtlichkeiten mit ihrem Kollegen Peter Faber (Jörg Hartmann), der schon seit Jahren in sie verliebt, bis dato aber chancenlos gewesen war. Ihre Kollegin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) können Faber und Bönisch wenige Minuten zuvor aus den Händen eines gefährlichen Serienmörders retten. Und Bönischs Tod hätte ihr Ex-Lover, der SpuSi-Mitarbeiter Sebastian Haller (Tilman Strauss), verhindern können, wenn er Informationen schneller an Faber & Co. weitergegeben hätte.

Martina Bönisch wird in den Schlussminuten des Krimis von Julia Ihle (Marlina Mitterhofer), der Schwester des Serienmörders, erschossen. Anders als bei Nina Rubin kam der heftige Schlussakkord für die Tatort-Fans völlig überraschend: Sowohl der WDR als auch die Schauspielerin und die Presse hatten vorher strikt geheim gehalten, dass Anna Schudt die Krimireihe auf eigenen Wunsch verlässt und in diesem Tatort ums Leben kommt.

→ Weitere Informationen zum Tatort-Tod von Martina Bönisch findest du hier.

Ihr überraschender Tod traf Millionen Tatort-Fans ins Mark: Martina Bönisch (Anna Schudt) in ihrem letzten Tatort "Liebe mich!" von 2022.
Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Lessing (Christian Ulmen) im Tatort aus Weimar – † 1. Januar 2021


Der Tod des vornamenlosen Hauptkommissars Lessing (Christian Ulmen) zählt sicherlich zu den außergewöhnlichsten und originellsten Todesfällen, die die Krimireihe in ihrer über 50-jährigen Geschichte hervorgebracht hat: Im vieldiskutierten Tatort Der feine Geist, der erstmalig am 1. Januar 2021 im Fernsehen lief und nicht wenige Zuschauer überforderte, wird der Ermittler nämlich in der Weimarer Parkhöhle von einer flüchtigen Raubmörderin erschossen – doch das TV-Publikum realisiert das zunächst gar nicht.

Weil das Drehbuch zu Beginn des Krimis bewusst einige Leerstellen lässt und die genaue Abfolge des Todes erst auf der Zielgeraden des Films nachreicht, sieht lange alles danach aus, als würde Kira Dorn (Nora Tschirner) wie gewohnt mit Lessing, der auch privat mit ihr liiert und der Vater ihres Kindes ist, nach der untergetauchten Räuberin suchen. Lessing ist zu diesem Zeitpunkt aber längst tot und erscheint seiner ahnungslosen besseren Hälfte im Film als Geist.

Während Hauptdarsteller Christian Ulmen sich durchaus weitere Tatort-Folgen in dieser schrägen Konstellation hätte vorstellen können, war Nora Tschirner von der innovativen Idee weniger begeistert. Der feine Geist war daher der letzte Tatort mit Lessing und Dorn.


Ist zu diesem Zeitpunkt schon tot und erscheint seiner Partnerin als Geist: Lessing (Christian Ulmen) mit Kira Dorn (Nora Tschirner).
Bild: MDR/MadeFor/Steffen Junghans

Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) im Tatort aus Münster – † 1. Januar 2020


Auch der vorab streng geheim gehaltene Tod der langjährigen Tatort-Ermittlerin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter), die im populären Tatort aus Münster fast 20 Jahre lang an der Seite von Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) auf Mördersuche ging, kam an einem Neujahrstag aus heiterem Himmel – und viele Fans der humorvollen Fälle mit Frank Thiel und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) bekamen ihn zunächst gar nicht mit.

Nadeshda Krusenstern verstirbt nämlich im umstrittenen Impro-Tatort Das Team, der am 1. Januar 2020 seine TV-Premiere feierte – und dabei handelt es sich nicht etwa um einen Fall aus Münster, sondern um eine Sonderfolge des WDR, in der gleich sieben verschiedene Kommissare aus NRW gemeinsam ermitteln. Ermordet wird Krusenstern in diesem Tatort von ihrem Paderborner Kripo-Kollegen Sascha Ziesing (Friedrich Mücke), der sich selbst unter den Ermittlern befindet und sich am Ende des vollständig improvisierten Krimi-Experiments als Wolf im Schafspelz entpuppt.

Ihren letzten Auftritt hatte Krusenstern aber in einer Tatort-Folge aus Münster: Im ebenso großartigen wie übernatürlich angehauchten Tatort Limbus, der am 8. November 2020 seine TV-Premiere feierte, hat sie noch einmal einen humorvollen Kurzauftritt. Krusenstern begegnet dem selbst in akuter Lebensgefahr schwebenden Professor Boerne im Limbus, der Vorhölle. Ansonsten wurde ihr Tod in dieser Folge aus Münster von ihren hinterbliebenen Kolleginnen und Kollegen nicht weiter thematisiert, was vielen Tatort-Fans sauer aufstieß.


Kurioser letzter Auftritt: Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) begegnet Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) im Münster-Tatort "Limbus", obwohl sie bereits verstorben ist.
Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) im Tatort aus Bremen – † 22. April 2019


Ebenfalls fast 20 Jahre lang fester Bestandteil der öffentlich-rechtlichen Krimireihe war der Hauptkommissar Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) in den Tatort-Folgen aus Bremen: Gemeinsam mit Inga Lürsen (Sabine Postel), die anfangs noch ohne ihn ermittelte und ihren letzten Tatort anders als ihr Kollege überlebt, löste der Bremer Sympathieträger weit über 30 Fälle an der Weser.

Seinen letzten Auftritt hat Stedefreund, dessen Vorname in der Krimireihe nur selten genannt wurde, im Tatort Wo ist nur mein Schatz geblieben? vom 22. April 2019: Der Bremer Ermittler stirbt in den Schlussminuten dieses Krimis durch mehrere Kugeln des kriminellen Wolfgang Kempf (Philipp Hochmair) in Lürsens Armen. Auch BKA-Kollegin Linda Selb (Luise Wolfram), die dem Bremer Tatort danach erhalten bleibt und eine Affäre mit Stedefreund einging, ist dabei anwesend. Sie verstreut Stedefreunds Asche in den Tagen danach bei einem Tandem-Fallschirmsprung mit Lürsen in der Luft.

Auch der Tatort-Ausstieg von Sabine Postel und Oliver Mommsen, der von Radio Bremen als gemeinsamer Entschluss des langjährigen Darsteller-Duos kommuniziert wurde, war schon lange Zeit im Vorfeld bekannt. Dass Stedefreund stirbt, war also keine große Überraschung und wurde entsprechend unaufgeregt vom Publikum aufgenommen.

Der Bremer Hauptkommissar Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) bei seinem letzten Einsatz im Tatort "Wo ist nur mein Schatz geblieben?" von 2019.
Bild: Radio Bremen/Christine Schroeder

Felix Murot (Ulrich Tukur) im Tatort aus Wiesbaden – † 17. Februar 2019


Ein Tatort-Kommissar stirbt, überlebt den Film am Ende aber trotzdem? Klingt ziemlich absurd, ist aber tatsächlich passiert – und zwar im Tatort aus Wiesbaden, dessen Arthouse-Krimis berühmt (und berüchtigt) dafür sind, auch experimentellere Geschichten zu wagen und die Grenzen des Formats zu sprengen.

Im Tatort Murot und das Murmeltier, der an den Hollywood-Klassiker Groundhog Day mit Bill Murray angelehnt ist und am 17. Februar 2019 erstmalig auf Sendung ging, stirbt der hessische LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) sogar gleich mehrfach. Weil er aber in einer Zeitschleife gefangen ist, erhält er jedes Mal eine neue Chance, den Geiselnehmer Stefan Gieseking (Christian Ehrich) in einer Bankfiliale zur Strecke zu bringen. Kommt Murot dabei ums Leben, wacht er morgens in seinem Bett auf und der Tag beginnt von Neuem.

Der Clou: Weil Murot das irgendwann rausfindet, macht er aus der Not einfach eine Tugend. So sperrt er sich zwischenzeitlich versehentlich aus seiner Wohnung aus und springt einfach aus einem Fenster im Treppenhaus, um sich so das Leben zu nehmen und wieder in seinem Bett zu liegen. Von uns erhielt dieser grandiose Krimispaß die Höchstwertung von 10/10 Punkten auf der Bewertungsskala.

Einfach nicht totzukriegen: Felix Murot (Ulrich Tukur) stirbt im Tatort "Murot und das Murmeltier" gleich mehrfach, überlebt den Krimi aber trotzdem.
Bild: HR/Bettina Müller

Maria Magdalena Mohr (Jella Haase) im Tatort aus Dresden – † 6. März 2016


Eigentlich hatte der MDR nicht nur drei, sondern sogar vier neue Ermittler als Nachfolger für das 2015 letztmalig in der Krimireihe zu sehende Duo Andreas Keppler (Martin Wuttke) und Eva Saalfeld (Simone Thomalla) angekündigt. Dass das neue Dresdner Quartett nur ein einziges Mal in dieser Konstellation auf Täterfang gehen würde, ahnte bei der TV-Premiere von Auf einen Schlag am 6. März 2016 noch niemand. Der Sender hielt es im Vorfeld geheim.

Den Oberkommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Henni Sieland (Alwara Höfels) wird bei ihrem ersten Einsatz nicht nur der cholerische Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach), sondern auch die freche Polizeianwärterin Maria Magdalena Mohr (Jella Haase) zur Seite gestellt – und die segnet schon bei ihrem ersten Einsatz im Elbflorenz das Zeitliche. Mohr stellt auf eigene Faust Ermittlungen im Volksmusikmilieu an und bezahlt diesen unabgestimmten Alleingang mit dem Leben.

Neben Alwara Höfels, die den Dresdner Tatort bereits 2015 verließ und von Cornelia Gröschel in der Rolle der Leonie Winkler beerbt wurde, hat später auch Karin Hanczewski ihren Abschied aus der Krimireihe angekündigt →Weitere Informationen findest du hier.


Hat nicht mehr lange zu leben: Polizeianwärterin Maria Magdalena Mohr (Jella Haase) mit Musiker Marco (Till Wonka) im Tatort "Auf einen Schlag" von 2016.
Bild: MDR/Andreas Wünschirs

Felix Stark (Boris Aljinovic) im Tatort aus Berlin – † 16. November 2014 (vielleicht)


Den vielleicht unbefriedigendsten aller Ermittlertode starb im Jahr 2014 womöglich der Berliner Hauptkommissar Felix Stark (Boris Aljinovic): Im treffend betitelten Tatort Vielleicht geht der Ermittler einmalig solo in der Hauptstadt auf Mördersuche, nachdem sich sein langjähriger Partner Till Ritter (Dominic Raacke) bereits im Vorgänger-Tatort Großer schwarzer Vogel aus der Krimireihe verabschiedet hatte. Der rbb beendete die Zusammenarbeit mit beiden Schauspielern eigeninitiativ.

Ob Felix Stark am Ende der vieldiskutierten Tatort-Folge tatsächlich ums Leben kommt, lassen die Filmemacher allerdings offen: Der Kommissar hat eigentlich schon den Dienst quittiert, ohne den Fall gelöst zu haben, trifft aber noch einmal auf den Hauptverdächtigen, der zwei Schüsse auf ihn abfeuert. Stark landet schwerverletzt im Krankenhaus und wird dort umgehend notoperiert. Als seine besorgten Kripo-Kollegen den diensthabenden Arzt fragen, ob Stark seine lebensbedrohlichen Verletzungen überstehen werde, lautet dessen Antwort: "Vielleicht".

Direkt danach ist der Tatort zu Ende. Damit bleibt offen, ob Felix Stark erschossen wurde oder nicht. Eine Rückkehr der Figur ist extrem unwahrscheinlich, aber theoretisch denkbar.

Tot oder nicht tot, das ist hier die Frage: Ob der Berliner Hauptkommissar Felix Stark (Boris Aljinovic) seinen letzten Tatort "Vielleicht" von 2014 überlebt, bleibt offen.
Bild: rbb/Frédéric Batier

Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt) im Tatort aus Köln – † 5. Januar 2014


Eigentlich ist Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt) ebenso wie Maria Magdalena Mohr (s.o.) zwar keine Kommissarin, sondern "nur" eine Assistentin. Ihr dramatisches Ableben im nach ihr benannten Tatort Franziska, der am 5. Januar 2014 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, schockte dennoch zahlreiche Fans: Der Kölner Tatort ist schließlich ebenso beliebt wie ihre Figur und Lüttgenjohann hatte den Hauptkommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) über dreizehn Jahre lang treue Helfersdienste geleistet.

Wenngleich der Tatort-Ausstieg von Tessa Mittelstaedt schon vor der Erstausstrahlung, die wegen der drastischen Gewaltdarstellungen um ein halbes Jahr verschoben wurde und erst um 22 Uhr erfolgen durfte, bekannt war, kam ihr Tod in dieser dramatischen Form überraschend: Lüttgenjohann gerät in einer Kölner JVA in die Hände des Strafgefangenen Daniel Kehl (Hinnerk Schönemann), der sie als Geisel nimmt und stranguliert, als er am Ende des Krimis in Bedrängnis gerät.

Ballauf und Schenk kommen in diesem Krimi ausnahmsweise zu spät und testen in den Jahren danach einige Nachfolgerinnen und Nachfolger im Präsidium durch, ehe sich Assistent Norbert Jütte (Roland Riebeling) dauerhaft in der Domstadt etabliert.

Ahnt noch nicht, dass dieser Einsatz in einer JVA ihr letzter sein wird: Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt) im Kölner Tatort "Franziska" von 2014.
Bild: WDR/Martin Valentin Menke

Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.) im Tatort aus Bremen – † 9. Juni 2013


Immerhin auf zwei Einsätze (statt nur auf einen Einsatz wie Maria Magdalena Mohr, s.o.) kann der sympathische Bremer Kommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.) zurückblicken: Nach seinem Debüt in Puppenspieler, in dem er die Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) kennenlernt und ihr bei den Ermittlungen unter die Arme greift, war er auch im nachfolgenden Bremer Tatort Er wird töten mit von der Partie.

In diesem Tatort, der am 9. Juni 2013 zum ersten Mal auf Sendung ging, kommt Uljanoff allerdings ums Leben: Als er im Polizeipräsidium die Toilette aufsucht, rammt ihm ein Unbekannter von hinten ein Messer in den Rücken. Inga Lürsen ist untröstlich, denn sie hatte sich gerade erst mit Uljanoff auf eine Liebesbeziehung eingelassen.

Die kurze Einführung und das jähe Ende dieser zusätzlichen Tatort-Figur von Radio Bremen resultiert auch daraus, dass sich Lürsens Kollege Nils Stedefreund (Oliver Mommsen, s.o.) in Puppenspieler vorübergehend nach Afghanistan verabschiedet. Nach Uljanoffs Tod in Er wird töten kehrt der Bremer Hauptkommissar zurück an ihre Seite und ermittelt auch noch einige Jahre mit Lürsen weiter. Im letzten gemeinsamen Tatort der beiden (Wo ist nur mein Schatz geblieben?, s.o.) stellt sich dann heraus, dass Stedefreund gar nicht in Afghanistan war, sondern verdeckt für das BKA ermittelt hat.

Die traute Zweisamkeit ist nicht von Dauer: Inga Lürsen (Sabine Postel) und Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.) im Bremer Tatort "Er wird töten" von 2013.
Bild: Radio Bremen/Jörg Landsberg

Gisbert Engelhardt (Fabian Hinrichs) im Tatort aus München – † 30. Dezember 2012


Der eifrige Kollege Gisbert Engelhardt (Fabian Hinrichs), der den Münchner Hauptkommissaren Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) im überragenden Tatort Der tiefe Schlaf aufs Auge gedrückt wird, macht eigentlich alles falsch: Der Ex-Funker und Spontan-Profiler zweifelt zwar keine Sekunde lang an seinen Fähigkeiten, zeichnet sich aber in erster Linie durch stümperhafte Verhörmethoden und waghalsige Theorien aus, die er im Laufe der Ermittlungen immer wieder über den Haufen werfen muss.

Gerade das macht ihn beim Publikum ungemein beliebt – umso geschockter sind die über 9 Millionen Zuschauer am 30. Dezember 2012, als Gisbert Engelhardt in diesem Tatort frühzeitig stirbt und sein Mörder am Ende des Films noch nicht einmal geschnappt wird. Eine umgehend ins Leben gerufene Fan-Initiative, die Gisberts Rückkehr fordert (und deren Facebook-Gruppe bis heute existiert), kann das Geschehene jedoch nicht ungeschehen machen.

Vielleicht ist es aber kein Zufall, dass Schauspieler Fabian Hinrichs schon bald sein Tatort-Comeback für den Bayerischen Rundfunk feiert: Im Franken-Tatort ist er ab 2015 als Nürnberger Hauptkommissar Felix Voss zu sehen (erster Einsatz im Tatort Der Himmel ist ein Platz auf Erden).

Stets von seinen seltsamen Methoden überzeugt: Gisbert Engelhardt (Fabian Hinrichs, r.), hier mit seinem wenig begeisterten Münchner Kollegen Ivo Batic (Miroslav Nemec, l.).
Bild: BR/Kerstin Stelter

Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) im Tatort aus Hamburg – † 22. April 2012


Gerade einmal sechs Tatort-Fälle gestand der NDR seinem Undercover-Cop Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) in der Hansestadt zu – darunter erstklassige Thriller wie Auf der Sonnenseite, Häuserkampf oder Der Weg ins Paradies. Sein letzter Einsatz Die Ballade von Cenk und Valerie datiert vom 6. Mai 2012 – und es kam damals nicht überraschend, dass das Hamburger James-Bond-Pendant diesen actionreichen Tatort nicht überlebt. Kurtulus' Abschied aus der Krimireihe war schon vorher bekannt.

Im Film bekommt es Cenk Batu mit der eiskalten Killerin Valerie (grandios: Corinna Harfouch) zu tun, die an einer autismusähnlichen Störung leidet und Batus schwangere Freundin Gloria in ihre Gewalt bringt. Um das Leben seiner Freundin zu retten, nimmt Batu notgedrungen sogar den Bundeskanzler (!) als Geisel und wird am Ende des Films von einem SEK niedergeschossen. Der Hamburger Undercover-Ermittler landet schwerverletzt im Krankenhaus und verstirbt schließlich im Operationssaal.

Nach Batus Tod ging es an der Waterkant actionreich weiter: Sein Nachfolger ist Haudrauf-Kommissar Nick Tschiller (Til Schweiger), der ein Jahr später im vielbeachteten Tatort Willkommen in Hamburg seinen Einstand gibt und von Beginn an stark polarisiert.

Leben am Limit: Der Hamburger Undercover-Ermittler Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) bei seinem letzten Einsatz im Tatort "Die Ballade von Cenk und Valerie" von 2012.
Bild: NDR/Sandra Hoever


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